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Münchner Maler Rupprecht Geiger gestorben

09.12.2009 | 20:00 |  (DiePresse.com)

Der Hauptvertreter der abstrakten Malerei ist im Alter von 101 Jahren gestorben. Die Farbe Rot zog sich durch sein Werk. Als "Kriegsmaler" malte er statt des Kriegsgeschehens Landschaften und Stillleben.

Der Münchner Maler Rupprecht Geiger ist tot. Ein Sohn Geigers bestätigte am Mittwoch-Abend Berichte der "Süddeutschen Zeitung" und der Münchner "Abendzeitung" (Donnerstag). Danach starb der Künstler bereits am vergangenen Sonntag im Alter von 101 Jahren in seiner Heimatstadt.

Die Farbe Rot zog sich wie eine nicht versiegende Kraftquelle durch das Werk Geigers. Sie war für ihn nach seinen eigenen Worten "Kraft und Wärme, Macht und Energie, Leben und Liebe". Als einer der Hauptvertreter der abstrakten Malerei in Deutschland hatte der am 26. Jänner 1908 geborene Geiger immer für die Selbstständigkeit der Farbe im Kunstwerk gekämpft.

Stilleben statt Krieg

Der in München geborene Sohn des Malers Willi Geiger arbeitete zunächst als Architekt, bevor er sich als Autodidakt mehr und mehr der Malerei widmete. Erste Eindrücke leuchtender Farben gewann er schon als Schüler bei Reisen mit seinen Eltern nach Spanien, Marokko und zu den Kanarischen Inseln.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Geiger als "Kriegsmaler" eingesetzt, doch statt des Kriegsgeschehens malte er Landschaften, Stillleben und Porträts. Doch schon bald löste er endgültig die Farbe von der Form. Wie ein "leuchtender Stern" durchstrahlte seitdem die Farbe seine Kunst und war damit zum Thema seines Lebenswerk geworden.


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