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Karajan-Foto-Ausstellung in Salzburg

06.03.2008 | 13:58 |  (APA)

An der Salzburger Adresse Mirabellplatz 8 gibt es seit Donnerstag eine neue Leica-Galerie. Es ist die siebente Galerie weltweit, die sich unter dem Namen des traditionsreichen Kamera-Erzeugers um dokumentarische und künstlerische Fotografie kümmern will. Für die Eröffnung präsentiert Erich Lessing 50 großformatige Schwarz-Weiß-Fotos von Herbert von Karajan aus dem Jahr 1957.

Es war ein Auftrag des Kunstmagazins "Esquire", mit dem der heute 85-jährige Erich Lessing Herbert von Karajan rund ein halbes Jahr zu Proben, Aufnahmen und Konzerten nach Wien, Salzburg, Berlin und Luzern begleitete. "Karajan war ein Schauspieler, er hat sich in Pose geworfen, wenn er gemerkt hat, dass ich mit meiner Kamera in der Nähe war", erzählt Lessing, der sonst aber mit dem Dirigenten in einem halben Jahr so gut wie kein Wort geredet hat. "Für mich war er überhaupt nicht schwierig. Ich habe ihn wie einen Autisten erlebt, der ganz und gar in seiner Musik lebte. Und er hat mir vertraut, dass ich ihn nicht mit Spaghetti ablichte, die ihm aus dem Mund hängen. So habe ich es auch bei meinen Reportagen über Leute wie Adenauer, Chrustschow oder auch De Gaulle gehalten. Ich habe die Privatsphäre der Menschen so wenig wie möglich verletzt."

So sind Bilder mit Karajan beim Dirigieren, Szenen-Erläutern oder Flugzeuge-Besichtigen entstanden. Künstler wie Glenn Gould, Clemens Holzmeister, Elisabeth Schwarzkopf oder die junge Romy Schneider waren damals in seiner Nähe und sind mit auf den Bildern.

Die nächste Ausstellung in der Leica-Galerie ist dem jungen türkischen Fotografen Deniz Saylan und seiner Serie "Nachterde" gewidmet.

(APA)


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