"UPDATE" in WienVon der Decke hängt ein Mobile aus Farbfotos, in der Mitte des Raumes steht eine roboterartige Schaufensterpuppe, an den Wänden kleben und hängen kleine, bemalte Papiertütchen, Fotografien, und Kleidungsstücke, auf dem Boden sind mehrere Bildschirme miteinander verkabelt. Dem Gedanken an ein buntes, lautes Spielzimmer kann man sich beim Betreten der Ausstellung "UPDATE" im Wiener Künstlerhaus, die aktuelle künstlerische Positionen aus Wien zeigt, nicht entziehen. Und doch ist das, was zu sehen und zu entdecken ist, bemerkenswert, auch wenn es sich dem Besucher nicht gleich oder nur schwer erschließt.Heimspiel"UPDATE" - der Name der Ausstellung ist Programm: Kurator Lorenz Seidler, der als "eSeL" seit Jahren einen Off-Kunst- und Eventterminkalender für Wien betreibt, hat eine Bestandsaufnahme des aktuellen Wiener Kunstgeschehens gemacht. Er hat Gedanken und Arbeiten von über siebzig Künstlern zusammengetragen, die es dem Besucher erlauben, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen: ",UPDATE‘ will zeigen, wie in der zeitgenössischen Kunst produziert, vermittelt und gelebt wird." Das Zauberwort dabei heißt Vernetzung: Ob nun die "WLAN-Wolke" gemeint ist, ein virtuelles Netzwerk der Künstlergruppe "Funkfeuer", bei dem per Richtfunk der Karlsplatz und die ganze Stadt mit kostenlosem Internet versorgt wird, oder ob von sozialen Strukturen die Rede ist, zu denen sich Künstler untereinander oder mit anderen Wissensgruppen zusammentun. Oder "UPDATE_das Album", eine CD, die Wiener Musiker gemeinsam produziert haben. Kurator Lorenz Seidler will mit "UPDATE" aber auch auf die Schwierigkeiten des Kunstbetriebes hinweisen. Er spricht von "künstlerischer Ausbeutung" und will die Diskussion über das schwierige Verhältnis von Kunst und Geld nach außen tragen. Besucher können sich via Handy in die Diskussion einschalten. Ihre Antworten auf vor Ort gestellte Fragen werden aufgezeichnet und wieder in die Ausstellung integriert. ANNE ISOPP"UPDATE": bis 3. April 2005, Informationen: www.update.esel.at