Worte des Dankes für Architekt Hans Hollein standen am
Beginn. Staatssekretär Franz Morak präsentierte am Donnerstag Dietmar
Steiner als Kommissär für die heurige Architektur-Biennale von Venedig
(7. September bis 24. November). Steiner ersetzt den für die
österreichischen Beiträge in Venedig bisher verantwortlichen Hollein, der
"sehr umsichtig, sehr durchschlagskräftig und sehr professionell" mit
dieser Aufgabe umgegangen wäre, so Morak.
Jetzt allerdings sei es Zeit, die Wende "vom Macher hin
zum Kritiker, zum Zeitkommentator, zum Kulturjournalisten" zu vollziehen,
begründete Morak die Wahl. Dietmar Steiner sei ein erfahrener
Ausstellungsmacher und könne außerdem auf die Infrastruktur des Wiener
Architekturzentrum zurückgreifen, das er leitet. "Ich habe Bauchflattern
bekommen, und die letzten Tage kaum geschlafen", gestand Steiner, der vor
fünf Tagen von der Entscheidung erfahren hat.
Sein Konzept für den österreichischen Pavillon möchte er
Ende Februar vorstellen. Er plant dabei das von Biennale-Leiter Deyan
Sudjicv ausgerufene Thema "Next" in "gewisser Hinsicht zu
berücksichtigen". Dies bedeute aber nicht, daß die im Architekturzentrum
gezeigte Schau "Emerging Architecture" über junge österreichische
Architektur einfach nach Venedig übertragen wird.
Immerhin stünde ein Budget von 218.000 € (3 Mill. S) zur
Verfügung, mit dem man sich schon "etwas Eigenes einfallen lassen muß".
Hollein konnte 2000 noch mit 363.337 € (5 Mill. S) arbeiten. Ein
Vergleich: Die kleine Eröffnungsschau des Architekturzentrums, "Sturm der
Ruhe. What is Architecture?", hat rund 145.348 € (2 Mill. S)
gekostet. mus
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