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Ausstellung: Plakativ auf den Punkt gebracht

02.12.2008 | 18:36 | ISABELLA WALLNÖFER (Die Presse)

Im MAK sind derzeit „100 beste Plakate“ zu sehen. Sekunden müssen für die Übermittlung der Botschaft reichen: Ob für Aspirin, Integration oder fürs Theater.

WIEN. Ein Kussmund auf schwarzem Grund schmatzt von einem Kiosk in Darmstadt. Ein böses Bambi beschei... einen Konferenztisch in Freiburg. Und in Wien krabbelt ein eigenartiger Käfer aus vielen Körpern, Armen und Beinen über Plakatwände. Was ist das wirklich Gute an gutem Plakatdesign? Es soll „Dinge auf den Punkt bringen, ohne Tricks und Hokuspokus“, findet Henning Wagenbreth, Präsident von „100 beste Plakate“. Die Stärke des Mediums liege in der Einfachheit, schreibt er im Vorwort zum Ausstellungskatalog: Die diesjährigen Wettbewerbssieger sind derzeit im Wiener MAK zu sehen.

 

Kommerz & Kreativität

67Plakate hat die Jury diesmal prämiert. Dass es sich bei den meisten um Kunst- und Kulturplakate handelt, liege „in der Natur der Sache“, findet Wagenbreth, weil diese Plakate die „experimentellsten und ungewöhnlichsten“ seien. „Die Auftraggeber sind hier mutiger und das Publikum aufgeschlossener“. Einige kreative, witzige und einprägsame Beispiele kommerzieller Werbung sind aber auch unter den Siegersujets: biedere Männer mit Nasenhaarbart sind für Braun im Einsatz, eine Tankwartgang bekämpft den sparsamen Smart und ein putziges Naber-Eichhörnchen mümmelt zufrieden an einer Kaffeebohne.

Ausstellung: Bis 8. Dezember im MAK (1010 Wien); Di.: 10–24h, Mi.–So.: 10–18h.

Katalog: „100 beste Plakate 07“, Verlag Hermann Schmidt, 35€


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