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16. Oktober 2008
16:21 MESZ
Nam June Paik Award an Attila Csörgo
Ungarischer Künstler für "Sehmaschinen, die das menschliche Sehspektrum erweitern" ausgezeichnet

Köln - Der ungarische Künstler Attila Csörgo erhält den mit 25.000 Euro dotierten 4. Nam June Paik Award, den wichtigsten deutschen Preis für internationale Medienkunst. In der Begründung der Jury hieß es am Donnerstag, Csörgo erfinde "Sehmaschinen, die das menschliche Sehspektrum erweitern".

Der 1965 geborene Ungar benutzt zwar traditionelles Fotomaterial, baut seine Kameras aber selbst um und manipuliert dadurch Lichteinfall und Raumwirkung. Einem internationalen Publikum ist Csörgo seit 1999 bekannt, als er für den ungarischen Pavillon auf der Biennale in Venedig verantwortlich war. Vom 31. Oktober 2008 bis zum 30. Jänner 2009 ist von ihm ein Installationsprojekt im RWE-Turm in Essen zu sehen.

Den mit 15.000 Euro dotierten Förderpreis NRW 2008 teilen sich Adriane Wachholz von der Kunstakademie Münster und Thorsten Hallscheidt von der Kunsthochschule für Medien in Köln.

Nam June Paik (1932-2006), der viele Jahre in Nordrhein-Westfalen gelebt hat, gilt als "Vater der Videokunst". Er selbst verstand sich lange als "Kulturterrorist"; mit Joseph Beuys frönte er einer gemeinsamen Vorliebe für das Zertrümmern klassischer Instrumente. Als einer der ersten Künstler versuchte er, statt mit Pinsel und Farbe mit elektronischen Mitteln auf dem Bildschirm zu malen. Er entwarf unter anderem Monitor-Pyramiden und Video-Skulpturen. (APA/dpa)

 

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