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Mut zum Risiko belohnt

Die Trägerin des Professor-Hilde-Goldschmidt-Preises 2002 ist Uli Aigner. Preisverleihung ist heute Samstag im Rathaussaal Kitzbühel.

KITZBÜHEL. Der von der 1980 in Kitzbühel verstorbenen Malerin Hilde Goldschmidt testamentarisch verfügte Preis gilt der Förderung junger Künstler und Künstlerinnen bzw. innovativer Ideen. Die von einer Jury Nominierten müssen in Österreich geboren sein oder hier leben und unter 40 Jahre alt sein.

Für ihren Mut zum Risiko wird heuer die 37-jährige Niederösterreicherin Uli Aigner mit 8000 Euro belohnt. "Meine Arbeiten als Künstlerin waren von Anbeginn eine Art Notwehr gegen die Situation, in der ich mich gerade befand", so Aigner, die an der Wiener Angewandten bei Matteo Thun Keramikdesign studiert hat und derzeit eine Gastprofessur an der Akademie der bildenden Künste in München hat.

Müsste man Uli Aigner schubladisieren, würde man sie als Konzeptkünstlern bezeichnen. Die Medien, derer sie sich bedient, sind vielfältig. Scheinbar traditionelle Bleistiftzeichnungen gibt es von ihr genauso wie Videoinstallationen, kreisend in durchaus sinnlicher Qualität um Fragen gesellschaftlicher Verantwortung und politischer Wachsamkeit.

Der mit 2000 Euro dotierte Förderpreis geht an den 30-jährigen Lienzer Peter Niedertscheider. Der ehemalige Hrdlicka-Schüler hat mit der Bildhauerei gebrochen, um in der zarten Pinselzeichnung das ihm gemäße Medium zu finden. Sein Thema geblieben ist allerdings der Mensch, reduziert zum mustrig seriell angeordneten binären Code, wobei für die Frau die Zahl Null, für den Mann die Eins steht.
2002-11-08 14:49:30