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15. Juli 2009
17:01 MESZ
Politischer Picasso
"Nicht nur den Playboy zeigen": Ausstellung 2010 in der Tate Liverpool und der Albertina

"Wir wollen Picasso als politischen Menschen zeigen und nicht nur als den Playboy" , gab Christoph Grunenberg, Direktor der Tate Liverpool, bei einer Pressekonferenz in London bekannt. Unter dem Titel "Picasso: Peace and Freedom" will er ab 21. Mai 2010 an seinem Haus erstmals tiefgehend das Politische in Pablo Picassos Nachkriegswerk präsentieren.

Ein Forschungsunterfangen, das auch die Wiener Albertina unterstützt, die die Ausstellung ab September 2010 übernimmt. Mit der Schau Malen gegen die Zeit habe man 2006 bereits Picassos letztes Lebensjahrzehnt umrissen und damit auch das Klischee vom "Maler der Frauen und der Erotik" fortgezeichnet, merkte Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder an. "Seine Arbeit im Zeitkontext zu betrachten, ist umso wichtiger, als Picasso gemeinhin als politisch uninteressiert gilt. Aber Guernica ist kein Ausnahmefall" , so Schröder, der etwa 15 bis 20 Drucke und drei Gemälde der Albertina zur Ausstellung beisteuern wird.

Die Forschung hat Picassos unermüdliches Engagement, insbesondere für die Friedensbewegung, bisher sehr stiefmütterlich behandelt. Seine Mitgliedschaft bei der kommunistischen Partei seit 1944 wurde oft heruntergespielt: Picasso sei beigetreten, weil es alle taten. Grunenberg: "Warum ist er dann bis zu seinem Tod 1973 Mitglied geblieben?" (Anne Katrin Feßler aus London / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.7.2009)

 

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