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Gerüchte über neue Documenta-Leitung

02.12.2008 | 18:02 |  (DiePresse.com)

Angeblich hat sich die Findungskommission für die 2012 beginnende Documenta 13 auf die 50-jährige Amerikanerin Carolyn Christov-Bakargiev als künstlerische Leiterin geeinigt.

Carolyn Christov-Bakargiev, Direktorin des Turiner Castello di Rivoli (Museum für zeitgenössische Kunst), wird angeblich die Chefin der Documenta 13. Nach Angaben der in Kassel erscheinenden "Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen" (Mittwoch) hat sich die Findungskommission für die 2012 beginnende Ausstellung auf die 50-jährige Amerikanerin geeinigt. Für das Kunstmagazin "art" gilt sie zumindest als Favoritin.

Documenta-Geschäftsführer Bernd Leifeld wollte sich zu den Berichten nicht äußern. "Bis zur Entscheidung des Aufsichtsrats gibt es noch gar keinen künstlerischen Leiter. Und wir werden auch keine Namen nennen, weil das den Kandidaten und auch den Aufsichtsratsmitgliedern gegenüber unverantwortlich wäre." Von diesem "strengen Prozess der Vertraulichkeit" wolle er nicht abrücken. Der künstlerische Leiter der im Juni 2012 beginnenden documenta 13 werde wie geplant erst an diesem Mittwoch vorgestellt.

Liste der Finalisten


Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" druckte am Dienstag eine angebliche Liste der Finalisten. Neben Christov-Bakargiev hätten die Brasilianerin Lisette Lagnado, Catherine de Zegher und Massimiliano Gioni, beide aus New York, der Russe Viktor Missiano und der Amerikaner Douglas Fogle Chancen auf die Ausstellungsleitung.

Die aus New Jersey stammende Christov-Bakargiev hat in Italien studiert. Sie saß 2001 in der Jury der Biennale in Venedig, gearbeitet hat die heute 50-Jährige auch in Turin und Rom. Zuletzt leitete sie die diesjährige Biennale von Sydney, die von Juni bis September in Australien Kunst der vergangenen 100 Jahre zeigte.

Markenzeichen der Documenta


Zum Prinzip der Kasseler Ausstellung gehört es, ihnen fast völlig freie Hand zu lassen. Das und der ständige Wechsel - die künstlerischen Leiter sind in der Regel nur für eine der alle fünf Jahre stattfindenden Ausstellung verantwortlich - gelten als Markenzeichen der Documenta.

Die jüngste Documenta hatte am 23. September 2007 nach 100 Tagen mit einen Besucherrekord geendet. Mehr als 850.000 Menschen hatten in Kassel die gut 500 Exponate der etwa 130 Künstler gesehen. Die zwölfte Auflage der "Weltkunstausstellung" war von Roger Martin Buergel kuratiert worden.


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