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BUCHMESSE: Leipzig startet am 16. März |
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In den Startlöchern |
In den ersten Jahren ihres Bestehens nach
der Wende sah es nicht danach aus, als würde die kleine
Leipziger Buchmesse als zweites Branchenereignis im Jahr neben
der großen Schwester in Frankfurt überleben. Doch die Messe
hat nicht nur überlebt, ihr Direktor Oliver Zille spricht
sogar für einzelne Segmente von einem "explosionsartigen
Anwachsen".
Zwischen 16. und 19. März ist es wieder so
weit. Sowohl die Zahl der Einzelaussteller wie die insgesamt
angemietete Bruttofläche sind gegenüber dem vorigen Jahr um
acht Prozent angewachsen. Die Konzentration im Verlagswesen
führt dazu, dass viele Kleinverlage in den Buchhandlungen
nicht mehr gelistet würden und sich andere
Präsentationsmöglichkeiten suchen müssen.
Keine
Cash-Cow
2150 Aussteller aus 33 Ländern kommen in
diesem Jahr in die sächsische Messestadt. "In den laufenden
Kosten sind wir seit zwei Jahren wirtschaftlich. Mit jedem
verkauften Stand wird die Messe wirtschaftlicher", sagt Oliver
Zille. "Wir werden mit der Messe nie eine Cash-Cow machen,
aber sie hat Umwegrentabilität." Beispielsweise mit dem seit
15 Jahren stattfindenden Lesefest "Leipzig liest": Diesmal
sind es in der halben Messe-Woche 1800 Veranstaltungen, 300
mehr als im vorigen Jahr, die über das ganze Stadtgebiet
verteilt sind: Vom Museum bis zur Sparkasse, vom Kino bis zum
Landgericht. "Jede bessere Kneipe ist involviert", freut sich
der Messedirektor.
Position
gefunden
Wieder wird der Preis der Leipziger
Buchmesse vergeben. Waren dabei voriges Jahr noch
überdurchschnittlich viele Österreicher unter den Nominierten,
ist es diesmal nur einer: Franz Schuh mit "Schwere Vorwürfe,
schmutzige Wäsche".
Zum fünften Mal findet
gleichzeitig die Antiquariatsmesse statt: Von Taschenbüchern
um fünf Euro bis zu einer Handschrift von Robert Schumann um
26.000 Euro reicht das Angebot. Indien, das diesjährige
Gastland der Frankfurter Buchmesse, wird sich auch schon in
Leipzig präsentieren.
Leipzig scheint seine Position
gegenüber Frankfurt gefunden zu haben: Nicht mehr Konkurrenz,
sondern eine von vielen geschätzte entspanntere Atmosphäre als
auf der hektischen Businessmesse in Frankfurt. (may)
vom 03.03.2006 |
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