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Der grelle Schrei der
Verlustangst |
Tief muss man sich bücken, um ohne
lädierten Kopf hinuntersteigen zu können. Hinunter in die
Krypta der Linzer Ursulinenkirche, in der bis zum Karfreitag
eine textile Installation der Künstlerin Marga Persson zu
sehen ist. Sie heißt "Die Zeit - der Ort" .
Persson
nimmt die vorösterliche Zeit als Anlass, "die Angst vor dem,
was weltpolitisch in der allernächsten Zeit wahr zu werden
droht" sichtbar zu machen. Links neben der einstigen
Begräbnisstätte der Ursulinen hat Persson dafür digitale
Drucke über gewebte Bildflächen gehängt. Weit hat da eine Frau
den Mund aufgerissen zum Schrei. Diese Bosnierin während des
dortigen Krieges wird zum Symbol für das Heute. Was kann ein
sensibler Mensch angesichts des drohenden Bush-Feuers,
angesichts des Terrors jetzt auch anderes tun, als sein
Aufbegehren hinauszuschreien, seine Furcht, seinen Schmerz?
In der kirchlichen Trauerfarbe Violett hat Persson das
Abbild der Frau über gewebte, mit wenig anderen Farbakzenten
durchsetzte, blaue Bildflächen gehängt: "Als eine Form des
Fastentuchs" wie die Künstlerin sagt. Der Intimität des
Krypta-Gewölbes begegnet sie mit grellen Scheinwerfern. Sie
brennen uns den "Schrei" bewusst aufdringlich in das
Bewusstsein. Nicht nur örtliche Zwänge lassen uns geduckt nach
oben schleichen. (irju)
Ursulinenkirche (Linz): bis
18. April
OÖNachrichten vom 11.03.2003 |
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