Seit Gerhild Tschachler-Nagy aus
gesundheitlichen Gründen mit Ameisensäure zu tun bekam, haben sie die
Krabbelinsekten nicht mehr losgelassen. In Ihrer Keramikwerkstatt sieht es
deshalb auch aus wie in einem Ameisenhaufen, alles ist voller weißer
Ameiseneier - aus Ton. Von winzig klein bis zu über zwei Meter groß sind
ihre Gebilde.
Vernetzung
Alle Künstler im Projekt sind Arbeitsameisen, Königin ist die Idee. "Es
war letztlich ein Experiment, ob es gelingt ein nicht-hierarchisches
Projekt zu bewältigen", sagt Gerhild Tschachler-Nagy. Vernetzung war der
Schlüssel. "Die beteiligten Galerien haben erkannt, dass sie einander
gegenseitig stärken können", freut sich die Initiatorin.
Rege Beteiligung
Künstler wie Peter Kogler, Gudrun Kampl, Valentin Oman, Rudi Benetik
und Lisa Huber haben sich mit dem Thema Ameise auseinandergesetzt.
Cornelius Kolig versucht mit seinen ameisenhaften Menschenzeichnungen die
politische Dimension hinter der Metapher Ameise zu hinterfragen.
Warum jetzt?
"Man muss sich fragen, warum in einer Gesellschaft zu bestimmten Zeiten
bestimmte Metaphern auftauchen. Warum rückt unter diktatorischen
Vorzeichen der Ameisenstaat oder der Bienenstaat in den Blick und wird
sogar als Vorbild hingestellt. Dass das jetzt wieder auftaucht, muss einen
Grund haben."