Heiligenkreuzer Hof zeigt die ehemalige Meisterklasse von Maria Lassnig
Der Körper, Bindeglied für die Kunstformen
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Figürlich und ein Schuss Fantastik: „Reise“ von Christian Macketanz. Foto: Macketanz
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Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer
Nach fast 20 Jahren finden die Studierenden
von Maria Lassnig noch einmal mit ihrer Lehrerin im Ausstellungszentrum
der Angewandten, dem Heiligenkreuzer Hof, zusammen. Zwischen 1980 und
1989 fanden nur zwei gemeinsame Auftritte statt: 1985 und zum Abschied
1989.
Die Schau "Mit eigenen Augen" zeigt nun eine Vielfalt an
Arbeitsweisen. Lassnig hatte immer streng zu Malerei und Aktzeichnen
angehalten, ab 1982 kam dennoch der Animationsfilm dazu. Die Hälfte
ihrer ehemaligen Schüler ist nach wie vor in der Kunstszene tätig und
dabei zum Teil weltweit erfolgreich. Andreas Sobik ist nach Australien
ausgewandert, einige gingen nach Berlin und Los Angeles oder leben in
München, Zürich und in Kärnten. Die meisten blieben in Wien.
Installation und Foto
Das Körperthema ist bei allen eine Gemeinsamkeit, die, von Lassnig
angeregt, über Jahre selbst in erweiterten Kunstformen wie Fotografie,
Film und sogar Architektur und Design anhält. International Furore
machte die heute aktuelle figürliche Malerei, die in einigen Fällen mit
einem Schuss Fantastik verbunden ist und vom Fantasyfilm beeinflusst
ist. Das zeigen auch sehr unterschiedliche Arbeiten, wie die von Maja
Vukoje, Christian Macketanz, auch Ursula Hübners Collagen, ja sogar die
textilen Objekte von Gudrun Kampl.
Viele Schüler Lassnigs arbeiten parallel mit neuen Medien, Zeichnung
und Malerei – oder widmen sich auch der Installation oder dem
öffentlichen Raum wie Gerlinde Thuma und Renate Kordon. Felix Malnig
und Paul Horn kombinieren Lacke und Silber als Malmittel.
Pixelbilder aus Plastilin
In der Aula werden die installativen und fotografischen Arbeiten mit
Objekten kombiniert und Trickfilme in zwei Endlosschleifen vorgeführt.
Inés Lombardi zeigt ein Bildobjekt ihrer Donaureise "Given", gegenüber
sind die neuen Arbeiten von Rita Tandon, die mit hinter Glas gepresstem
Plastilin digitale Pixelbilder nachahmen. Ebenso ungewöhnlich ist die
von Bele Marx mit Gilles Mussard und Valerie Rosenberg 1997 in
Schönbrunn gebaute Installation "Imagem Na Fantasia – Der andere
Karneval" für Leopoldine von Habsburg.
Einige Studierende, wie Irene Hohenbüchler, Roland Schütz oder Lena
Knilli, haben auch aktuelle sozialpolitischen Überlegungen mit der
Körperstrategie kombiniert – dabei sind Film, Grafik und Malerei wieder
eng vernetzt.
Der auch in einem Katalog dokumentierte Bogen von 45 Positionen schließt auch ein Gemälde der Professorin mit ein.
Mit eigenen Augen
Universität für angewandte Kunst, Ausstellungszentrum
Heiligenkreuzer Hof
Ehemalige Meisterklasse von Maria Lassnig
Bis 30. Mai
Donnerstag, 10. April 2008
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