Kultur

Der "steirische herbst" wird 40

20.06.2007 | SN
Kein Weihrauch, Stimmenhören in der City und ein Schwarzmarkt nicht nur für nützliches Wissen

GRAZ (SN-m.b.). Der "steirische herbst" wird heuer zwar 40 Jahre alt, fühlt sich aber zu jung für Festreden, Gedenkausstellungen und andere Weihrauch-Nebelschwaden. Will heißen: Das im Jubiläumsjahr auf 3,2 Mill. Euro aufgestockte Budget wird für das übliche Festival-programm sowie zwei selbstreflexive Projekte verwendet, die eher in die Gegenwart als in die Vergangenheit gerichtet sind.

Unter dem Titel "Reading Back And Forth" soll im Grazer Stadtmuseum das für den "herbst" stets wichtige Verhältnis zwischen Kunst und Öffentlichkeit ausgelotet werden. Das Künstlerduo "plan b" wiederum plant eine Audio-Tour durch "40 Jahre Kunst auf den Straßen von Graz". "Fortysomething" nennt sich diese Spurensuche in den Köpfen der lokalen Bevölkerung. Neben Kulturarbeitern kommen auch Barkeeper, Bäckerinnen, Polizisten oder Taxifahrer zu Wort: Stimmenhören in den Häuserschluchten der welterbegeschützten City.

"Nahe genug": So lautet das von Intendantin Veronica Kaup-Hasler erkorene Generalthema der Veranstaltung, die vom 20. September bis 14. Oktober stattfinden wird: ein Motto mit weiter Interpretationspalette. "Es geht um einen dynamischen Zustand, um Bewegung zueinander und voneinander weg", erklärt Kaup-Hasler, die das Problem von Nähe und Distanz beziehungstechnisch wie (geo-)politisch interpretiert haben will. Dieses Zuviel und Zuwenig, dieses "Nie-richtig- Sein" soll sich wie ein roter Faden durch das Programm ziehen. "Nahe genug" ist also ein Paradox. Das Festival wird 29 Tage dauern und 100 Projekte umfassen.

Zum Geburtstag erhält der "herbst" - zumindest auf Zeit - eine neue Raumhülle. Der schwedische Architekt Tor Lindstrand und der Choreograf Marten Spangberg errichten auf dem Karmeliterplatz das Festivalzentrum "The Theatre". In der temporären Installation soll es Theater und Partys geben, laut Marten Spangberg könne man "hier auch Sex haben". Man darf gespannt sein. Von der Sinnlichkeit zum Tauschprinzip: Hannah Hurtzig organisiert für Graz den "Schwarzmarkt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen Nr. 8".

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