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derStandard.at | Kultur | Kultur & Politik 
08. Jänner 2007
16:45 MEZ
Verzicht auf Kunstministerium: Mailath-Pokorny sieht keinen Nachteil
Kunstsektion wandert in das Unterrichts­ministerium - Kritik der Kulturgewerkschaft: "Bankrotterklärung der Kulturpolitik"

Wien - Der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S), zuletzt immer wieder als einer der Top-Kandidaten für die Leitung eines Kunstministeriums gehandelt, begrüßt in einer ersten Reaktion die Tatsache, dass künftig die Kunst-Agenden wieder von einem Minister bzw. einer Ministerin geleitet werden. "Damit ist eine unserer großen Forderungen erfüllt", so Mailath-Pokorny, der hofft, "möglichst bald einen Gesprächspartner auf Bundes-Ebene" zu bekommen. Es sei viel zu tun.

Dass es künftig doch kein eigenes Kunstministerium geben wird, sondern die Kunstsektion in das Unterrichtsministerium wandert, wo wie bisher auch die Kulturagenden (d.h. etwa die Bundesmuseen) ressortieren, hält Mailath-Pokorny für keinen Nachteil. Er habe immer dafür plädiert, die Dinge in einem größeren Zusammenhang zu sehen. Kunst und Kultur könne in einem größeren Ministerium mehr Gewicht erhalten. Über Minister-Namen könne er keinerlei Auskunft geben, beteuerte der Stadtrat.

Kritik: "Das ist keine Politik. Das ist nur die Verwaltung des Niedergangs"

Eine "Bankrotterklärung der Kulturpolitik" sieht die Kulturgewerkschaft darin, dass es in der bevorstehenden SPÖ-ÖVP-Regierung offenbar kein eigenständiges Kunst- und Kulturministerium geben wird. "Das ist keine Politik. Das ist nur die Verwaltung des Niedergangs", erklärt dazu der Vorsitzende Peter Paul Skrepek laut einer Aussendung. Die Kulturgewerkschaft bestehe auf einem Ministerium für Kunst und Kultur und fordert die Anhebung des Kunstbudgets "mindestens auf Abfangjägerhöhe". (APA)


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