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derStandard.at | derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
15. Oktober 2008
20:08 MESZ
Die Frieze und ihr Umfeld
Kunstmesse und Auktionsreigen in London

London - Diese Huldigungsform ist tatsächlich einmalig (geblieben): An keinem Platz der Welt wird zeitgenössischer Kunst in derartiger Eventdichte Aufmerksamkeit gewidmet wie in London Mitte Oktober. Ihrer Premiere gab die Frieze Art Fair 2003, keine zwei Jahre später sonnten sich zeitgleich immer mehr andere, durchaus bedeutende, Events im Umfeld jener Kunstmesse, deren Ursprung im Kunstmagazin Frieze liegt

Kein Wunder, denn die wohl wichtigste Messe für zeitgenössische lebende Künstler lockt innerhalb von vier Tagen zehntausende Besucher an, 2007 waren es deren 68.000. Zur sechsten Auflage (16. bis 19. Oktober) reist wie stets auch eine Österreich-Delegation an. Zu den sieben Vertretern gehören Thaddaeus Ropac, Krobath Wimmer, Martin Janda, Georg Kargl, Meyer Kainer, Krinzinger und Gabriele Senn.

Ebenfalls schon traditionell veranstalten die führenden Auktionshäuser zeitgleich einen mit Shootingstars und arrivierten Bestsellern bestückten Versteigerungsreigen. Vom 17. bis 21. Oktober verteilen Christie's, Sotheby's und Phillips de Pury in neun Sitzungen die bislang höchstdotierte Auswahl an zeitgenössischer Kunst.

Allein bei den renommierten Evening-Sales wollen insgesamt zwischen umgerechnet 137 und 182 Millionen Euro eingespielt werden. Im Detail beziffern die Experten von Sotheby's ihre Erwartungen für die 64 Positionen umfassende, von Gerhard Richter (Jerusalem) und Andy Warhol (Totenköpfe) angeführte Auftaktgruppe am 17. Oktober mit zumindest 30 Millionen Pfund.

Anderntags hofft Phillips de Pury mit 70 Lots auf ein Total von wenigstens 18,7 Millionen Pfund, wobei allein Takashi Murakamis sieben Meter hohe Tongari-kun- Skulptur bis zu 4,5 Millionen bringen könnte. Besonders mutig gibt sich Christies, wo sich am 19. Oktober 47 Besitzerwechsel mit mindestens 57,8 Millionen Pfund zu Buche schlagen wollen.

Die erklärten Highlights dort, neben Lucio Fontanas Concetto spaziale, La fine di Dio aus dem Jahr 1963 (12 Millionen Pfund), vor allem eines der beiden einzigen von Lucian Freud gemalten Porträts von Francis Bacon (5-7 Millionen Pfund). (kron / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.10.2008)

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