Es wäre das falsche Ziel, für die Ausstellung im nächsten Jahr den millionsten Gast zu suchen. "So eine Besucherzahl von 650.000 muss verkraftet werden. Mehr verträgt die documenta in 100 Tagen nicht", sagte Leifeld. Er betonte, dass die documenta trotz ihrer Bedeutung große Anstrengungen unternehme, um Künstler und Besucher anzuziehen: "Auch die documenta 12 ist kein Selbstläufer." Er sagte zugleich, er bedaure nicht, dass die Deutsche Bahn statt der documenta nun einen Fußballklub sponsere: "Wer Hertha unterstützt, der ist für die documenta auch nicht der richtige Partner."
"Der Korpus steht im Großen und Ganzen."
Nach Buergels Worten haben alle etwa 100 ausgewählten Künstler inzwischen ihre Einladung erhalten. "Der Korpus steht im Großen und Ganzen." Viele der Künstler würden mehrere Werke zeigen, auch ältere. "Ich möchte ein paar historische neben den neuen, in Kassel entstandenen Stücken sehen, damit man die Biografie des Künstlers nachvollziehen kann", sagte er. Zudem werde die Ausstellung "translokal": "Künstler arbeiten überall mit ähnlichen Problemen. Wir wollen nach Beziehungen suchen, um dieses regionale global darzustellen."
Buergel machte zugleich deutlich, welchen Anspruch die Kunstausstellung documenta an sich selbst habe: "Wir sind die Ausstellung für zeitgenössische Kunst. Hier werden die Modelle erschaffen, die die nächsten 20, 30 Jahre den Kunstmarkt bestimmen. Wenn wir das nicht leisten, sind wir tot."
Die documenta findet seit 1955 alle vier, mittlerweile alle fünf Jahre in Kassel statt und gilt als eine der weltweit bedeutendsten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Während der Dauer von 100 Tagen werden mehrere hundert Kunstobjekte im Stadtgebiet gezeigt. (APA/dpa)