Salzburger Nachrichten am 16. Juni 2005 - Bereich: KI
Junge österreichische Kunst im neuen "MOYA"
Seit Wochen prangt das Wort "MOYA" in großen grünen Lettern auf der
Fassade der Wiener Löwelstraße 20, direkt neben dem Burgtheater. Doch die
wenigsten wissen, was es bedeutet. Das "Museum of Young Art" hat relativ
heimlich bereits am 9. Mai seine Pforten geöffnet und zeigt in neu
adaptierten Räumen Kunstwerke junger Menschen aus Österreich. Im Rahmen der Eröffnungsschau "Europa" (bis 28. Juni) wird auch Kunst
aus den Nachbarländern präsentiert. Im APA-Gespräch meinte MOYA-Leiter
Kolja Kramer: "Wir sind selbstbewusst auf Grund der tollen Lage". "Die
Eröffnung war eine Art Generalprobe, zu der wir noch keine Medien einladen
wollten", meinte der Neo-Direktor. Kramer ist stolz auf den Umstand,
weltweit das erste Museum seiner Art zu sein, und ließ den Namen MOYA
markenrechtlich bereits schützen. Die Finanzierung erfolgte ausschließlich
privat und wurde mit Hilfe von Sponsoren ermöglicht. Der gebürtige Berliner mit deutschem und Schweizer Pass ist kein
Unbekannter in der Wiener Kunstszene. Seit 2002 richtet er jährlich die
"art position" in der Ottakringer Brauerei aus, eine Überblicksschau
junger Kunst. Kramer: "Wien hat eine spannende Kunstszene, aber wirkt nach
außen hin ziemlich verschlafen". Er führt diesen Umstand auf "zu wenig PR
und Kommunikation" zurück. "Die Zeit der intellektuellen Kunst, die nur den Geist anspricht, ist
vorbei. Jetzt gibt es wieder schöne Kunstwerke, die auch schön sein
dürfen". So sei auch seine ästhetische Gesamtausrichtung, obwohl "man
natürlich darauf angewiesen ist, was die Künstler bringen". Ausgestellt
wird aber nur, wer nicht älter als 40 ist. Und: "Wir werden keine
Zugpferde präsentieren, die ohnehin schon bekannt sind". In zehn Jahren
würde sich der ambitionierte Kunsthistoriker gern als "europäische
Instanz" sehen. (S E R V I C E - MOYA Museum of Young Art, 1010 Wien, Löwelstraße 20,
Tel: 01-5351989, Di - So 10 - 19, Do 10 - 21, http://www.moya-vienna.art)
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