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Ansichten aus Tschechien

02. September 2011 18:16
  • Artikelbild: Michal Pechoucek zieht seinen gemalten Figuren Textilien an: "Time for bed XXXIV" , 2010. - Foto: Kunst im Hangar
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    Michal Pechoucek zieht seinen gemalten Figuren Textilien an: "Time for bed XXXIV" , 2010.

Junge Künstlerinnen und Künstler aus Prag zeigen im Hangar 7 in Salzburg neue Interpretationen traditioneller Malsujets

Salzburg - Pathos und Heldenverehrung prägten als Themen die Malerei der kommunistischen Ära Tschechiens. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs entwickelte sich, vor allem in Prag, eine Kunstszene, deren Protagonisten sich die Freiheit nahmen, experimentell zu arbeiten und traditionellen Malsujets neue Sichtweisen abzugewinnen.

Das bereits 18. Projekt im Hangar 7 widmet derzeit acht Vertretern dieser jungen Generation eine Plattform. Kuratiert wurde die Schau Ein Tanz noch von der kürzlich verstorbenen Lioba Reddeker, gemeinsam mit ihrem tschechischen Kollegen Daniel Pitin. In unterschiedlichen Maltechniken werden Geschichten von Menschen und Orten erzählt, mit denen die Künstler verbunden sind:

Alzbeta Josefys Porträts, gemalt im Stile alter Meister, zeigen Rückseiten, etwa einer Geisha oder eines Toreros. Die Landschaftsbilder von Veronika Holcová erzeugen durch starke Farbgebung eine surreale Magie. Erinnerung ist das Hauptthema bei Josef Bolf, der den Betrachter in düstere Familienstrukturen mitnimmt; dunkle Farben dominieren auch in Jakub Spanhels Arbeiten, der seine Bildgegenstände, etwa einen Luster, bis zur Unkenntlichkeit verfremdet. Narrativ und spielerisch zugleich sind die Arbeiten von Tomás Nemec, mit 25 Jahren der jüngste der hier vertretenen Prager Künstlerzunft.

Seinen gemalten Figuren näht der aus einer Schneiderfamilie stammende Michal Pechoucek reale Textilien wie Hemden oder Pyjamas an und macht die Bilder dadurch plastisch. Weiters vertreten sind Robert Salanda und Zbynek Sedlecky. (Christian Weingartner / DER STANDARD, Printausgabe, 3./4.9.2011)

Bis 17. 9.

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