VN Sa, 12.7.2003

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Kultur 

Farbraum und Naturereignis

Bergbilder von Herbert Brandl im Art House in Bregenz

Bregenz (VN-ag) Die Landschaft, untersucht auf ihren abstrakten Gehalt, stellt eine Konstante im Werk des österreichischen Malers Herbert Brandl dar. Mit einer Auswahl von Bergbildern ist der 1959 in Graz geborene Künstler derzeit im Art House Bregenz zu sehen.

Der Himmel ist tiefblau und über dem Vordergrund einer sattgrünen Gebirgswiese erhebt sich ein weiß leuchtendes Bergmassiv. Satte fünf Meter misst das wandfüllende, panoramaartige Großformat. Wenn auch groß eine bloße Eigenschaft ist und nicht gleichbedeutend mit gut sein muss, so besticht das massive Gegenüber allein schon durch seine unbestrittene Präsenz im Raum.

Mimetisch

Die Auseinandersetzung mit der Landschaft stellt seit Beginn ein Thema im Werk von Herbert Brandl dar. In seinen jüngsten Arbeiten hat der Künstler aber wieder zu den mimetischen Qualitäten des Mediums Malerei zurückgefunden. Nach einem energetischem und expressivem Beginn in den 80 er Jahren, der von pastoser Materialität geprägt war, gelangt er über die Auseinandersetzung mit grundsätzlichen Phänomenen schnell zur Abstraktion, um seine häufig monumentalen Leinwände in letzter Zeit vermehrt mit Form und Gegenstand zu beleben. "Herbert Brandls Berg-Malerei ist stets ein Vexierbild zwischen der Fulminanz malerischer koloristischer Farbräume und der Illusion eines romantisch aufgeladenen Naturereignisses" (Florian Steininger).

Befindlichkeiten

Dergestalt wird Landschaft bei Herbert Brandl zur Projektionsfläche von Befindlichkeiten, wenn der Künstler der traditionellen Bildauffassung seine ungleich fassettenreichere Bearbeitung des Themas entgegenhält. Die scheinbar simpel wirkende Bildauflösung, die klassischen Kompositionsprinzipien gehorcht, gipfelt jedes Mal aufs Neue in der Auseinandersetzung, in einem Ringen mit der Ambivalenz zwischen Gegenstand und freier Malerei, das in gewisser Weise vielleicht vergleichbar ist mit dem Erklimmen jener Gebirgsmassive, die auf den Leinwänden so viel Raum einnehmen.

Die Ausstellung von Herbert Brandl ist in der Galerie Arthouse in Bregenz bis 16. August zu sehen, geöffnet Montag bis Freitag 14 bis 18, Samstag 10 bis 12 Uhr.

Arbeit von Brandl. (Foto: A. Grabher)




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