Salzburger Nachrichten am 17. Juni 2005 - Bereich: KI
Weltweite Nachfrage nach Hühner-Bekleidung

Über "unglaubliche Reaktionen" auf seine "Chickenssuit"-Aktion in Japan freut sich der österreichische Künstler und Filmemacher Edgar Honetschläger. "Wir waren auf den Frontpages der beiden auflagenstärksten Zeitungen Japans - eine davon die auflagenstärkste der Welt. Die Medien sind weltweit heiß auf die Geschichte. Täglich gibt es Interviewwünsche", freut sich Honetschläger im APA-Interview.

"Chickenssuit", das Honetschläger gemeinsam mit Wilhelm Mahringer entwickelt hat, wurde Ende Mai im Österreich-Pavillon auf der Expo in Aichi präsentiert. Ein Dutzend Hühner wurde dabei in eigens entworfenen Kleidern über den Laufsteg geschickt. Dazu wurde ein fünfminütiger Werbefilm gezeigt, in der etwa das Huhn "Erni" während eines Sängerknaben-Auftritts im Wiener Musikverein sein neues Outfit ausführt.

"Nachdem Reuters und Associated Press insgesamt 850 TV-Stationen weltweit mit ihren Beiträgen zur Chickenssuit-Show beschickt haben, kann man sagen: Flächendeckender geht es nicht mehr", so Honetschläger, "Es gibt ohne Übertreibung kaum ein Land, aus dem keine Rückmeldungen kommen, auch Länder wie Bangladesh, Kuba, Vietnam oder China sind dabei." Der Künstler geht daher davon aus, "dass es über kurz oder lang auch ein ansehnlicher kommerzieller Erfolg werden wird."

"Meine jahrelange Tätigkeit in Japan und mein Filmschaffen haben mir ebenso wie die documenta X-Teilnahme immer wieder intensives Echo eingetragen, aber dieses Feedback ist für die Kunst per se kaum je erreichbar." Den Hype erklärt sich der 1963 in Linz geborene Künstler so: Es gehe nicht um die Bekleidung von Hühnern, es gehe um ein Bild, "das man in der Form noch nie gesehen hat" und das überdies eine positive Stimmung in die von Negativ-Schlagzeilen dominierte Nachrichtenwelt bringe: "Der Chickenssuit ist wie ein Glücksbringer. Die Welt lacht. Das ist schön."