Das Museum als Kunstwerk

Das Kunsthaus Bregenz zeigt über 30 großformatige Fotografien von Hiroshi Sugimoto, präsentiert werden drei Werkgruppen: Kiefernbäume, Meeresansichten und Architektur.


Zeit wird in den Fotografien von Hiroshi Sugimoto eingefroren. Der Stillstand ermöglicht eine eingehende Untersuchung der dargestellten Dinge, die ihrerseits zu Metaphern werden. Ein Beispiel dafür ist die Serie über Architektur, die auch im Kunsthaus Bregenz zu sehen ist. Seit 1997 fotografiert er berühmte Bauten der klassischen Moderne und der zeitgenössischen Architektur, die Sugimoto stets mit einer leichten Unschärfe ablichtet.

Kunsthaus Bregenz, 2001, Hiroshi Sugimoto
Kunsthaus Bregenz, 2001, Hiroshi Sugimoto

In der für Sugimoto typischen Arbeitsweise werden die Bauten auf das Wesentliche reduziert. Alles Technische und Konstruktive wird zurückgedrängt, übrig bleibt, schemenhaft verdichtet eine fixierte Erinnerung an das, was wird von diesen Gebäuden zu wissen glauben, die Idee des Lichts und der Gliederung. Zurück bleibt ebenso wie bei den an verschiedenen Orten der Welt aufgenommene Meeresansichten, der Eindruck einer starken Vision. "Indem ich die Unschärfe als Stilmittel benutze, kann ich das Bild aufspüren, das schon vor dem Bau da war.", zeigt sich Hiroshi Sugimoto überzeugt.

Eines der fotografierten Gebäude ist das von Peter Zumthor geplante Kunsthaus Bregenz. Wie Sugimotos Fotos ist auch das KUB von Reduktion, Ruhe und Zeitlosigkeit. In der Ausstellung gehen die Fotografien und die Architektur des Hauses eine enge Beziehung ein, die weit über das Räumliche hinaus auch das Geistige beider Konzepte in den Mittelpunkt stellt.

Links:

Kunsthaus Bregenz
The Architecture Series, SFMOMA, Frühjahr 2001
San Francisco Museum of Modern Art, Pressetext

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