Salzburger Nachrichten am 17. Juni 2003 - Bereich: kultur
Zeichen für Kontinuität

Roland Haas ist für weitere vier Jahre Mozarteumsrektor

SALZBURG (SN-hb).

Am Montag haben die Mitglieder des Universitätsrats in geheimer Wahl mit einfacher Mehrheit Roland Haas erneut zum Rektor der Kunstuniversität Mozarteum gewählt. Damit hat ein monatelanges Tauziehen um diese bildungspolitisch und kulturell wichtige Spitzenposition ihr Ende gefunden. Haas war ursprünglich nicht in die Vorschlagsliste des Gründungskonvents aufgenommen worden. Die Mitglieder des - wahlberechtigten - Universitätsrats (Vorsitz: Friedrich Urban, weitere Mitglieder: Gernot Gruber, Clemens Hellsberg, Peter Radel, Brigitte Winklehner, Georg Springer, Erich Marx) hatten diese Nicht-Nominierung als "unanständig und unintelligent" qualifiziert und Haas zu einem eigenen Hearing geladen. Mitte Mai einigte sich der Gründungskonvent dann nach stundenlanger Sitzung auf vier Kandidaten: Helga Dostal (Theatermuseum Wien), Lutz Hochstraate (Intendant des Salzburger Landestheaters), Udo Zimmermann (Deutsche Oper Berlin) und den amtierenden Rektor Roland Haas.

Nach dem langwierigen Hickhack sei die nunmehrige Wahl ein Zeichen für die dringend erforderliche Kontinuität, sagte der Vorsitzende des Unirates, Friedrich Urban, in einer ersten Stellungnahme. Der Universitätsrat erwarte von Rektor Haas, dass er nicht nur die Erfordernisse des neuen Universitäts-Organisationsgesetzes rasch erfüllt, sondern auch einen persönlichen und nachhaltigen Beitrag zur Beruhigung der Situation innerhalb der Universität Mozarteum leistet. Während der "Mittelbau" dezidiert für Rektor Haas votierte, kamen aus der Professorenschaft kritische Stimmen.

Außer der Bereinigung dieser "Unstimmigkeiten" verlangt der Universitätsrat auch eine rasche und effiziente Lösung der Raumprobleme. In den nächsten Wochen werden hier, so Friedrich Urban zu den SN, wesentliche Weichenstellungen vorgenommen, und dies müsse auf der Basis größtmöglicher Gemeinsamkeit geschehen. Man habe mit dem neuen Gesetz "jeden Freiraum, aber auch jede Verantwortung". Die Positionierung des Mozarteums im Hinblick auf Forschung, Lehre, Ausbildung im Namen des genius loci Mozart ist besonders wichtig (Stichwort: Mozart-Jahr 2006); hier würden sich nicht nur die Internationale Stiftung Mozarteum, sondern auch die Universität in absehbarer Zeit vernehmlich zu Wort melden.