21. Februar 2006

Installationen von Philipp Messner im Kunstpavillon

"Arsenale" nennt der Grödner Philipp Messner seine Installation im Innsbrucker Kunstpavillon.

Artikeltext: Der Paul-Flora-Preisträger von vor zwei Jahren, Philipp Messner, verwandelt den Kunstpavillon nicht in ein Waffenlager, wie der Titel der Schau, "Arsenale", vermuten ließe. Denn Flaggen haben es dem 30-jährigen Michelangelo-Pistoletto-Schüler angetan, im konkreten Fall die der 191 von der UNO vertretenen Staaten.

Sie hat er in einem aufwändigen digitalen Druckprozess auf Metallplatten im DinA3-Format übertragen. Doch nicht in ihrer ganzen Farbigkeit, sondern reduziert auf die Nuancen des Schwarz.

Die Flaggen als patriotisches Symbol werden auf diese Weise ihrer Martialik entzaubert, sozusagen neutralisiert. Die für viele Flaggen tpyischen Streifen sind überhaupt nicht mehr wahrnehmbar, die Monde, Sterne, Sicheln, Kreuze, Bäume oder Ahornblätter werden zur kaum wahrnehmbaren Strukutur auf der schwarz in schwarzen Bildfläche.

Auf den zweiten Blick differenziert sich das Vereinheitlichte allerdings wieder, treten die Details geheimnisvoll aus dem Hintergrund, lesbar aber weniger als nationalistisches Symbol denn als formale Spielerei.

Und diese Mischung mag Philipp Messner, der sich durchaus als politischer Künstler versteht, um im subtilen Hinterfragen der Wahrnehmung höchst brisante Botschaften zu formulieren.

Kunstpavillon, Rennweg 8a, Innsbruck; bis 8. April, Dienstag bis Freitag 10 bis 12, 14 bis 18 Uhr, Samstag 11 bis 17 Uhr

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Autor: Von E. Schlocker
Quelle: TT
 
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