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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
03. November 2005
01:35 MEZ
Kölner Stimmungsbild
Nachbericht zur neu strukturierten Traditionsmesse Art Cologne

Am Eröffnungstag stand Hähnchensalat mit Grapefruit und Minze im Mittelpunkt, am Sonntag drehte die Räucherforelle in Begleitung weißer Bohnen ihre Runden, den finalen Akkord bildete dann die Karotten-Ingwer-Honig-Suppen-Komposition. Die Neustrukturierung der Art Cologne (28. 10. bis 1. 11.) machte selbst vor den unteren Segmenten der Bedürfnispyramide keinen Halt. Was die Kunstgeschichte in der Konzeption als roter Strukturfaden, war den Tagesgerichten die Biolek'sche Kochanleitung.

Auf das Kölner Messegelände wusste man eben auf vielerlei Art zu locken. 260 Galerien aus 26 Ländern lautete die finale Teilnehmerzahl, bei denen im Vergleich zu 2004 vor allem der Auslandsanteil aufgestockt worden war: Allen voran Spanien mit 22 (16) und Korea mit zwölf Galerien (vier), aus den USA kamen 13 (zehn). Österreich präsentierte sich mit 17 Teilnehmern (19) heuer zurückhaltender.

Gemessen an den Vernissagebesuchern könnte die Besucherstatistik 2005 aller Voraussicht nach die von 2004 (70.000) überschreiten. 17.500, von denen zwar nicht jeder das Scheckheft zückte, aber jedenfalls durch die auf zwei Ebenen verteilten vier Sektoren flanierte. Immerhin verbuchte man bereits am Eröffnungsabend beachtliche Umsätze. Verkaufserfolge meldete sowohl der Bereich New Contemporaries - hier wechselte etwa bei Knäpper & Baumgarten (Stockholm) eine Lotta-Hannerz-Arbeit für 12.500 Euro in Bonner Museumsbesitz - und die New-Talent-Förderkojen - etwa Thomas Grundmanns Agnus Dei für 3000 Euro bei Susanne Zander.

Sechs- und siebenstellige Kassenschlager notierte man dann in den Segmenten Klassische Moderne und Zeitgenossen: Allen voran Roy Lichtensteins Airplane (1,6 Millionen Euro) bei Terminus (München), gefolgt von rund 600.000 Euro für eine Max-Ernst-Skulptur von 1965. Bei Delaive (Amsterdam) reüssierte Sam Francis in einer Preisklasse von 18.000 bis 160.000 Euro und Hans Hartung bei Fahnemann (Berlin) bei marktkonformen 350.000 Euro. (kron/ DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3.11.2005)


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