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29.10.2001 - Ausstellung
Mitte November eröffnet "Neue Galerie" New York
Ronald S. Lauder eröffnet nach mehreren Verschiebungen Mitte November in New York ein Museum für die österreichische und deutsche Moderne.


Der 1996 verstorbene Wiener Serge Sabarsky - Händler, Sammler, Ausstellungsmacher - hat 1993 das Haus für ein eigenes Museum gekauft. An New Yorks "Kunstmeile", schräg vis-a-vis vom Metropolitan Museum, Ecke Fifth Avenue - 86. Straße. Schon beim Kauf half ihm sein kunstbegeisterter Freund Ronald Lauder, der in Österreich kurz als US-Botschafter wirkte. Lauder gab dem Museum - eine ehemalige Vanderbilt-Residenz - den deutschen Namen "Neue Galerie". So hieß die Kunsthandlung Otto Kallirs in der Wiener Grünangergasse. Kallir mußte 1938 flüchten, gründete in Paris die Galerie Saint-Etienne und baute diese nach seiner Flucht nach Amerika neuerdings in New York auf.

Serge Sabarskys eigene Sammlung wurde nicht in die Museums-Stiftung eingebracht. Die Witwe Vally Sabarsky hat sie geerbt. Wie ihr Mann stammte sie aus Wien, sie war Kunstgewerbe-Schülerin am Stubenring. Doch werden gute Stücke aus der Sabarsky-Sammlung Lauders Bestände bei der Eröffnungsausstellung ergänzen. "New Worlds: German and Austrian Art 1890 - 1940" ist der Titel der Eröffnungsschau, die vom 16. November 2001 bis 18. Februar 2002 gezeigt wird. Schwerpunkte sind Klimt, Schiele, Kokoschka, Kubin, die Wiener Werkstätten - und die deutschen Expressionisten. Tobias Natter, Kustos in der Österreichischen Galerie im Belvedere, übernahm die wissenschaftliche Betreuung der Ausstellung.

Die Neue Galerie wird von Renée Price geleitet, die schon für Sabarsky gearbeitet hat, ihr Stellvertreter ist nun Scott Gutterman. An den Vater der Museumsidee wird mit einem "Café Sabarsky" erinnert, im Shop - der wie das Kaffeehaus im Stile von Josef Hoffmann eingerichtet ist - wird unter anderem Sabarskys Autobiographie in deutscher und englischer Sprache feilgehalten. hai



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