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02. Oktober 2009
18:07 MESZ
Nachbesserung für 2010
Nächste Auflage der Art Albertina scheint fix

Geschätzte 15.000 Klicks begleiteten das am vergangenen Sonntag zu Ende gegangene Debüt der Art Albertina. Aus Sicherheitsgründen postierte man am Eingang zur Propter-Homines-Halle eine humane Zählmaschine, die jeden einzelnen Besucher manuell registrierte. Nur ein Bruchteil dieser erwies sich aber auch als kauffreudig. Wirtschaftlich sei die erste ausschließlich auf Papierarbeiten spezialisierte Kunstmesse Österreichs für eine nennenswerte Zahl der Teilnehmer dennoch gewesen.

Kleinvieh macht eben auch Mist. Nur der Hausherr selbst erlag keiner einzigen Verlockung, und verwies heimliche Hoffnungen der Aussteller in die Schranken. Man kann ja schlecht Wasser dozieren und Wein piperln. Obwohl das über die Vermietung der Räume eingenommene Zusatzbudget kein Zweckwidmungsmascherl trägt, Klaus Albrecht Schröder muss andere Löcher stopfen.

Der Marktplatz Wien bewies seine Kaufkraft jedenfalls in exakt jener Dosis, die einer Fortführung des neuen Messeformats zuträglich scheint. Justierungen wird und muss es geben: Das internationale Teilnehmerfeld benötigt dringend Verstärkung, unentbehrlich schickt sich auch die Erweiterung um das Segment Alte Meisterzeichnungen an. Gesichert ist laut Schröder die Verlagerung in die ursprünglich vorgesehene und derzeit als Zwischenlager genutzte Basteihalle. Mit renommierten Namen sprichwörtliche Bauernfängerei zu betreiben gilt in der Branche nicht unbedingt als Kavaliersdelikt. Die lancierten Zugpferde Hauser & Wirth, Gagosian, Thomas Le Claire oder Richard Nagy blieben dem Zieleinlauf in Wien nicht ausschließlich aus ökonomischen Gründen fern. Daraus habe der Veranstalter gelernt.

Immerhin, mit der Galerie Berès (Aussteller) und Steinitz ("Masterpiece" ) hieß man Vertreter jener Nation willkommen, die mit dem etablierten Salon du Dessin als einzige der britischen Metropole die Stirn bieten kann. Paris wird ebenso wie München in der Terminfindung 2010 eine Rolle spielen: Die zweite Art Albertina wird zeitlich zwischen der Biennale des Antiquaire (15.-23.9. 2010) sowie der geplanten Kunstmesse im "Haus der Kunst" (23.-31.10. 2010) liegen müssen, um Fixstartern beider Formate eine Teilnahme in Wien zu ermöglichen. (Olga Kronsteiner, ALBUM - DER STANDARD/Printausgabe, 03./04.10.2009)

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