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frieze, Fiac und Co.: Kunstmessen nach Fahrplan

08.10.2008 | 18:48 |  (Die Presse)

Herbstliche Fixtermine für Sammler und Schaulustige.

Von Shanghai bis Miami: Die Zahl der Kunstmessen ist in den letzten Jahren rasant gewachsen – speziell dort, wo sich eine neue, potente Schicht an Sammlern etabliert hat: in Russland, in Asien. Kunsttouristen müssten schon aus dem Koffer leben, um die wichtigsten Termine zu absolvieren. Vergleichsweise kurz gestaltet sich da noch die Anreise zu Events wie diesen: „Kunst und Antiquitätenmesse Hofburg Wien“ (1.–9.11.), „Wiener Internationale Kunst & Antiquitäten“ (WIKAM, 31.10.–9.11.) oder „viennaartweek“ (17.–23.11.).

Nicht jeder Termin im Kunstmessekalender hält freilich, was er verspricht, nicht selten ist die Qualität des Gezeigten uneinheitlich, das Konzept beliebig. Sicher geht meistens, wer auf etablierte Namen setzt. Doch auch da ergeben sich Überraschungen. Zuletzt ließ die neue „Art Berlin Contemporary“ (ABC) im September – eine Idee des bekannten Frankfurter Galeristen und Kunstberaters Michael Neff –, die Grenzen zwischen Messe und großer Berliner Leistungsschau verschwimmen. Ganz anders im Charakter stellt sich die heuer terminlich nach hinten verlegte „Art Forum Berlin“ dar (31.10.–3.11.), hier ist internationale Gegenwartskunst aus 25 Ländern in hohen Tageslichthallen beim Funkturm zu sehen.

Davor machen Sammler aber noch Station in London und Paris – aus Tradition und weil sie dort die Creme der gegenwärtigen Kunstszene zu sehen bekommen: Vom 16. bis 19. Oktober macht die Frieze Art Fair den Londoner Regents Park zur Projektionsfläche. Vertreten sind hier 151 Gallerien, elf davon sind erstmals auf dieser vergleichsweise jungen, aber elementaren Schau. Die Pariser FIAC versammelt eine Woche später (23.–26.10.) über 190 Aussteller im Grand Palais und im Cour Carré des Louvre, die Side-Events zu Frankreichs bedeutendster Kunstmesse sind üppig. Jeff Koons kann man in Versailles sehen.

Man könnte dann vom 19. bis 23. November noch einen Abstecher in Köln einlegen, hier hat sich die „Cologne Fine Art & Antiques“ einen Namen gemacht. Oder seine Fühler zur „Budapest Art Fair“ ausstrecken, wo nahezu zeitgleich 70 Galerien einen Überblick über das nachbarliche Schaffen vermitteln.

Den Höhepunkt im Kunstmessen-Reisekalender setzt aber die „Art Basel Miami Beach“, schon der Destination und Partyoptionen wegen: Vom 4. bis 7. Dezember präsentiert der glamouröse Ableger der wichtigsten Kunstmesse 300 Aussteller und 2000 Künstler. Eine Supernova für die Augen.


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