Hohe Stiefel, Peitschen, Gesichtsmaske und Handschellen.
Verruchte Accessoires - gestrickt aus rosa Wolle wirken sie geradezu
niedlich, im Sado-Maso-Eck der Künstlerin Patricia Waller am Stand der
Salzburger Galerie Academia. Ansonsten findet man wenig Provokantes auf
der "Kunstwien 2001" im Wiener Museum für angewandte Kunst.
Im internationalen Vergleich ist die "Kunstwien"
allerdings auch viel mehr Verkaufsmesse als glamourös-abgehobener Laufsteg
der Kunst. So gestattet sie interessante Einblicke in die Wünsche der
österreichischen Kunstkäufer: Es dominiert Malerei vor Photographie,
Videokunst scheint völlig unterzugehen. Nur zwei Videoarbeiten sind zu
sehen. Ganz konträr etwa zur Art Basel, bei der sich heuer Photo- und
Videokunst behaupten konnten.
So trifft man auf viel Bekanntes, aber auch auf
ebensoviel Qualität. Die Galerie Klewan widmet ihre Koje Alberto
Giacometti, die Galerie Weihergut ihre dem Maler Günter Förg. Von den
österreichischen Top-Künstlern ist alles vertreten was Rang und Namen hat:
Anzinger, Gironcoli, Lassnig, West . . .
Es gibt aber auch Neuentdeckungen zu machen: Die Galerie
Contact etwa zeigt farbenfrohe Porträts von Bettina Patermo, die Galerie
Plank spannende Arbeiten von Dagmar Höss und Judith Zillich.
Die "Kunstwien" mit einer internationalen Messe zu
vergleichen ist derzeit jedenfalls absurd. Aufgrund des eingeschränkten
Platzes können nur heimische Galerien eingeladen werden. Kurt Jirasko, der
die Messe betreut, hofft, nach 2003 die neuen Hallen am Wiener
Messegelände nutzen zu können - dann auch mit ausländischer Beteiligung.
sp
Bis 28. 10., Sa., 11-19, So., 11-18 Uhr.
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