Wien (APA) - Die regelmäßigen
Lebenszeichen aus der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums (KHM),
für deren Wiedereröffnung dringend Sondermittel benötigt werden, sind
KHM-Generaldirektor Seipel sichtlich ein Anliegen. Ab Dienstag soll so
genanntes "weißes Gold" öffentliche Aufmerksamkeit für die
Kunstkammer-Renovierung erregen: "Des Kaisers Elfenbein" (27. März bis
22. Juli).
Die Sonderschau wird ausschließlich aus den Beständen der KHM-
Kunstkammer bestritten und zeigt den besonderen Stellenwert der dort
angesiedelten Elfenbein-Sammlung. Seipel beklagte am Freitag erneut,
dass das "Flaggschiff" KHM "jahrelang rittern" muss, um die notwendigen
Sondermittel zu bekommen, die für eine Kunstkammer- Wiedereröffnung
nötig sind. Er blicke "neidvoll" nach Dresden, wo im Vorjahr die
Renovierung des "Grünen Gewölbes" abgeschlossen wurde, und hoffe auf
einen "Impuls", der dadurch auch Wien erreichen könnte. Die
KHM-Planungen sind jedenfalls fertig: Wenn die Mittel da wären, könnte
man sofort mit den Ausschreibungen für die Innengestaltung der
Kunstkammer anfangen, so Seipel. Die Kunstkammer soll nach derzeitigem
Plan auf 2.700 Quadratmetern 2008/09 wiedereröffnen. Derzeit müssen die
Objekte jedoch noch im Sonderausstellungsraum präsentiert werden. Dort
sind ab kommender Woche 130 Elfenbein- Arbeiten aus der eigenen
Sammlung zu sehen, die mit ihren insgesamt 500 Werken "die bedeutendste
der Welt" ist, so Seipel. Denn während heutzutage nicht nur
Tierschützer die Verarbeitung von Elfenbein ablehnen und die
Elefantenjagd weltweit geächtet bzw. verboten ist, waren die früheren
Herrscher geradezu versessen auf das "weiße Gold", das nicht nur von
Elefanten, sondern auch von u. a. Narwalen und Wildschweinen gewonnen
werden konnte.
APA 14:04 23.03.2007
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