VN Sa, 23.8.2003

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Kultur 

Das Material als Orientierungspunkt

Galerie Sechzig: Rini und Nita Tandon

VON ARIANE GRABHER

Feldkirch (VN) Mit den aus Indien stammenden, in Wien lebenden Schwestern Rini und Nita Tandon sind zwei prominente Künstlerinnen, die der Annäherung von Malerei und Skulptur viel Platz einräumen, in der Feldkircher Galerie Sechzig zu Gast.

Die Tatsache, dass Rini (geboren 1956) und Nita (geboren 1959) Tandon erstmals zusammen in einer Ausstellung zu sehen sind, ist nicht nur erstaunlich. Die Zusammenschau gibt auch Anlass und Gelegenheit zum unmittelbaren Vergleich, was Parallelen bzw. Gegensätze zweier Werke anbelangt, deren unmittelbarer Ausgangs- und Orientierungspunkt zunächst und vor

allem vom Material gebildet wird.

Raum als Bedingung

"Wenn Material die Eigenschaften hat, ein bestimmtes Verfahren zu leiten, dann ist der Raum die Bedingung, die die Intention einschreibt, die das Material annehmen wird", so Rini Tandon, die mit einem erweiterten Skulpturenbegriff operiert.

Dieser bezieht nicht nur Arbeiten der seit 1994 entstehenden "Wrap"-Serie mit ein, wo bunte Plastikschnüre in der Umwicklung raumgreifende Objekte evozieren, sondern auch fotografische Arbeiten wie die "Water Perforations".

Wesentliche Impulse aufnehmend, was die Auflösung von Bild, Objekt und Raum anbelangt, spiegelt sich in diesen Arbeiten die Wechselseitigkeit und Durchdringung der Medien. Auch bei Nita Tandon erfolgt die Orientierung über das Material als Gestaltungselement, das in ihrem Fall Beton ist.

Kunststein

Mit seinen illusionistischen Oberflächenqualitäten ersetzt der facettenreiche Kunststein seit geraumer Zeit schon die früh aus dem Bildfeld verschwundene Malerei im Schaffen von Nita Tandon.

Zu ihren zwischen Zwei- und Dreidimensionalität angesiedelten Objekten, denen die Zugabe von Sand aus verschiedenen Regionen unterschiedliche Farbtöne verleiht, gesellen sich auch Arbeiten, in denen sich die Künstlerin zudem auf eine grafische Komponente verlagert.

"Correspondences" nennt sich eine Art Regal im Raum, das aus der mehrschichtigen Verwendung von horizontalen Linien, zwischen Oberfläche und Tiefe angesiedelt ist.

Galerie Sechzig in Feldkirch, noch bis zum 12. September geöffnet. Mi und Fr von 14 bis 18 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0 55 22 /7 36 18.

Zwei Schwestern stellen erstmals gemeinsam aus. (Foto: Grabher)




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