Ai Weiwei im Kunsthaus Graz
MARTIN BEHR GRAZ (SN). Der chinesische Künstler und Regimekritiker Ai Weiwei, der kürzlich aus dem Gefängnis entlassen worden ist, doch strenge Aufenthaltsregeln zu befolgen hat, wird heuer mehrfach mit seinen Arbeiten in Österreich präsent sein. Nach einer Einzelausstellung im Kunsthaus Bregenz (16. Juli bis 16. Oktober) wird das Kunsthaus Graz im September eine Retrospektive des fotografischen Werks zeigen.
„Wir hoffen, dass der Künstler nach Graz kommen kann“, sagte Peter Pakesch, der Intendant des Universalmuseums Joanneum, am Dienstag. „Ai Weiwei – Interlacing“ ist die erste große Ausstellung mit Fotos und Videos des bald 54-jährigen Künstlers. Die Schau wurde vom Fotomuseum Winterthur organisiert und wird bereits im Mai in der Schweiz zu sehen sein. Im Anschluss an Graz geht die Ausstellung nach Paris. Ursprünglich war für Herbst in Graz eine Orhan-Pamuk-Ausstellung geplant. Der türkische Nobelpreisträger hatte aber kürzlich absagen müssen. Ob beziehungsweise wann Pamuks „Museum der Unschuld“ in Graz gezeigt werden kann, ist noch unklar.
Das Grazer Kunsthaus verzeichnete im abgelaufenen Jahr einen deutlichen Besucherrückgang. Laut Joanneum-Geschäftsbericht zählte man 2010 im Kunsthaus 66.700 Besucher, im Jahr zuvor waren es noch 78.500 gewesen. Zugenommen hat hingegen die Besucherfrequenz im Schloss Eggenberg, das zur UNESCO-Welterbestätte ernannt worden war. Profitiert haben alle Ausstellungsorte in Eggenberg. Kulturlandesrat Christian Buchmann (ÖVP) kündigte für Herbst neue Konzepte für das Institut für Kunst im öffentlichen Raum sowie für das Grazer Künstlerhaus an.