Kunst Haus Wien zeigt Art Brut aus Japan

15. Juli 2009 | 13:21 | wien | apa
Art Brut aus Japan zeigt eine Ausstellung im Kunst Haus Wien, die am Mittwoch eröffnet wird. Die von der Collection de l'Art Brut Lausanne entwickelte Schau präsentiert 15 autodidaktische Künstlerinnen und Künstler mit typischen Werken, bei denen ihre Verwandtschaft mit den vor allem aus Gugging bekannten österreichischen Künstlern dieser nicht akademischen Kunst sofort augenscheinlich wird.

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Bis 18. Oktober sind die Grafiken, Bilder, Tonarbeiten, aber auch zahlreiche kurze, extra für die Schau produzierte Dokumentarfilme zu sehen, die die Arbeitsweisen der am Rande der japanischen Gesellschaft lebenden Kunstschaffenden vorstellen.

„Die japanische Kunstszene weiß mit diesen Dingen leider eher wenig anzufangen“, berichtete Kengo Kitaoka, Präsident des Borderless Art Museum NO-MA in Shiga am Vormittag bei der Presseführung. Ausgehend von medizinischen Aspekten beschäftigt er sich seit 16 Jahren mit dem Schaffen dieser Künstler und kam erst vor vier Jahren in Kontakt mit dem Art Brut Zentrum in Lausanne.

Lucienne Peiry, seit 2001 Leiterin der auf den französischen Maler und Bildhauer Jean Dubuffet (1901-1985) zurückgehenden Institution, hat die nun in Wien im Rahmen des Österreich-Japan Jahres 2009 gezeigte Schau im Vorjahr für Lausanne kuratiert. „Dort mussten wir die Ausstellung aufgrund des großen Publikumsinteresse verlängern.“

So auffällig die Bezüge zu den Gugging-Künstlern sind, bei denen der Horror vacui häufig ebenso einen zentralen Aspekt ihres Schaffens bildet wie die Verbindung von Text- und Bildelementen oder stete, nur leicht variierte Wiederholung desselben Sujets, so verwundert das weitgehende Fehlen spezifischer Elemente japanischer Kunsttradition. „Die japanische Kultur hat auf sie tatsächlich nur wenig Einfluss ausgeübt“, meinte Perry, „Sie erfinden ihre eigenen Welten.“

© SN/SW

 
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