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von
Franz Thek
AUSSTELLUNG: Künstlerinnen machen auf sich aufmerksam
Steine des (Denk)anstoßes
Das rätselhafte Lächeln der Mona Lisa. Eine Frau in einer Ausnahmesituation - täglich wird sie von tausenden bewundert - erfährt Verehrung. Zumindest im Pariser Louvre.

Die Künstlerin Karin Hannak hat Frauenporträts auf durchsichtige Folie kopiert und auf Pflastersteine affichiert. In der neuen Fußgängerzone der Welser Innenstadt (Ecke Ringstraße/Bäckergasse) wurden nun diese "Kopf"steine in die Anonymität der normalen eingelassen. Man muss genau schauen, um die dunklen Flecken zu erkennen, sich Zeit nehmen um im richtigen Winkel ein Gesicht zu fokussieren.

Hannaks Denkansatz stützt sich auf den sorglosen Umgang mit Frauenrechten, die allzu oft übersehen, über die auch gern einfach hinweggegangen wird. "8ung KopfPflaster" nennt sie das Projekt, bei dem sie statt Fußangeln Steine des (Denk)anstoßes vor die Füße legt.

Derartige, weniger getretene, Steine finden sich auch in der 1. Welser Open-Air-Galerie (Bauernstraße 8, hinter Büro Luger-Maul). Dort präsentieren derzeit bei der Schau "Mon á Lisa's" ein Dutzend Künstlerinnen Objekte. Vitae und Intentionen sind nachzulesen und ermöglichen so dem Betrachter den Zugang, der ihm ansonsten leicht verborgen bliebe.

Namen wie Gabi Berger, Christine Bauer oder Roswitha Hiptmair signalisieren, dass nicht allein Frauensolidarität für die Teilnahme an dieser Ausstellung ausschlaggebend war.


OÖnachrichten vom 17.08.2004
 
   



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