Von Martin Janda zu Meyer Kainer | |
Zeichnung, Fotografie, Video und Malerei vereinigt das Galerienzentrum im Palais Eschenbach. |
Im Raum aktueller
Kunst stellt die 34-jährige bulgarische Künstlerin Adriana Czernin,
die seit 1990 in Wien und der Steiermark lebt, ihre träumerischen
Bleistiftbilder vor. Schwebende Frauenkörper vor ornamentalen Hintergrund,
der wie eine florale Fototapete anmutet, sind hier zu sehen.
Florale Ästhetik In ihrer zweiten Einzelausstellung in der Galerie von Martin Janda
zeigt Adriana Czernin neben Zeichnungen auch Videos. Durch die intensive
Beschäftigung mit dem bewegten Bild wurde der Umgang mit Raum und Fläche
in den neuen Zeichnungen weiterentwickelt. Auf der Suche nach einer
Qualität des Ornaments werden Strategien der Computerspielästhetik
aufgenommen und in der Komposition als raumbildendes und auch verklärendes
Element eingesetzt. Träumende Frauen
Adriana Czernin spielt auch mit den Klischeebilder vom Weiblichkeit.
Ihre Figuren wirken anziehend und metaphysisch. Es sind vornehmlich
gekrümmte Frauenkörper, wobei unsicher ist ob sie sich aus Lust oder Leid
zusammenkauern. Das Betrachten der Bilder von Adriana Czernin bereitet
optischen und sinnlichen Genuß. Einen Genuß, der über das Ästhetische weit
hinausgeht. Martin Eiter Malerei und Fotografie sind die beiden Pole, zwischen denen Martin
Eiters künstlerische Produktion oszilliert. Seit Beginn der 80er Jahre
arbeitet er in diesem Zwischenbereich, konzentriert sich bald verstärkt
auf das eine, bald auf das andere Medium. Beide Kunstformen sind nun in
der Galerie Krobath und
Wimmer zu sehen. Der in den 50er Jahren geborene Vorarlberger ist gelernter Fotograf und
hat erst später bei Oswald Oberhuber Malerei studiert. Malerei und
Fotografie sind für ihn ergänzende Ausdrucksmittel, die er komplementär
einsetzt, um die "Erfahrungsräume" des Sehens auszuloten. Verwischtes Durch zulange Belichtungszeit oder durch Bewegung im Bild entstehen
verwischte Einblicke in Landschaften, die Eiter vornehmlich fotografiert.
So lichtete er die Flutlichtanlagen bei der Weltmeisterschaft in St. Anton
ab und kam zu flimmernden fotografischen Schöpfungen, die eine Ästhetik
der Abstraktion und Gestik beinhalten. Als passionierter Bergsteiger kennt er den ländlichen Raum und lässt
sich von ihm inspirieren. Seine Malerei stellt keine Landschaftsbilder
dar, kann aber durch ihre Nähe zur Fotografie so gelesen werden. Eiters
lichtfarbiger Acrylmalerei lassen Helligkeitsunterschieden, Licht- und
Schattenverläufen und -gewichtungen ein Fließen, Rinnen und eine
Wässrigkeit erkennen, die wie Spuren auch in den Fotografien angelegt
scheinen. Die Vier Unter dem Titel "Tu m'" nach Marcel Duchamps Ausspruch "Du ... mich"
stellt die Galerie Meyer
Kainer vier fotografische Positionen aus. Es sind dies die Künstler
Walter Niedermayr, Mathias Polenda, Oktavian Trauttmannsdorff und der
Schweizer Beat Streuli. Niedermayr fotografiert medizinische
Laborsitutationen in Serie. Trautmannsdorff zeigt auf einer Wellpappe
aufgespannt 30 Meter Panorama der Wiener Kärtnerstraße. Es geht um das
selektive Sehen in dieser Fotoinstallation.
Stadt und Musik Beat Streuli zeigt Bilder des städtischen Lebens. Ob Sydney oder New
York - es gibt einen gewissen eintönigen Fluss des Geschehen, der sich in
Straßenbilder immer wiederholt. Mathias Polenda hingegen, bediente sich
bei seiner fotografischen Arbeit Actualité eines Kunstgriffes, der
Vergangenes mit Inszeniertem mischt. Er zeigt die Probe einer fiktiven
Band, die in unzeitgemäßen Kleider auftritt und wahrscheinlich Musik
spielt, die längst passé ist. Er spielt mit einer gewissen historischen
Paradoxie, die durchaus ironisch zu verstehen ist. | ||||||||
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