Public Netbase gibt
Widerstand auf
Waldner zieht Räumungsklage
zurück
Wien - In der "Auseinandersetzung"
zwischen Wolfgang Waldner, dem Chef des Museumsquartiers (MQ), und Konrad
Becker, dem Leiter von Public Netbase, kam es zu einer "Entspannung": Der
Internetserver will den Widerstand aufgeben, Waldner die Räumungsklage
zurückziehen.
Das fünfeinhalbstündige "Gespräch" am Montag
muss geradezu nervenzerfetzend gewesen sein. Als Sekundanten fungierten
Martin Wassermair, Beckers Assistent, beziehungsweise Vitus H. Weh, frisch
bestelltes Mitglied des nun sechsköpfigen Beirats, der Waldner empfiehlt,
welche Institutionen im MQ Heimstatt finden sollen. Und Günter Düriegl,
als Direktor des Historischen Museums der Vertreter Wiens in der
MQ-Betriebsgesellschaft, gab den Schiedsrichter.
Das Duell endete mit einem für beide Seiten
zufrieden stellenden Ergebnis. Wobei dieses unterschiedlich interpretiert
wird.
Becker, der 1000 Quadratmeter gefordert hatte,
geht davon aus, zusätzlich zu den bisher bespielten 300 Quadratmetern im
Mezzanin des Fischer-von-Erlach-Trakts eine ebenso große
Veranstaltungsfläche im Erdgeschoß zu erhalten. Waldner hingegen will bloß
eine Absichtserklärung abgegeben haben - und verweist auf den Beirat, von
dessen Empfehlung die Zuteilung abhänge. Der Beirat hat sich aber bereits
schriftlich gegen diese ausgesprochen. Er soll daher erneut mit der Causa
befasst werden - laut Waldner unter der Voraussetzung, dass Becker ein
neues Konzept einreicht.
Ziemlich sicher hingegen ist: Public Netbase
wird die widerrechtliche Besetzung der devastierten Räume bis 17. August
aufgeben, und Waldner wird die Räumungsklage zurückziehen. Während der
Renovierungsphase (bis Sommer 2002) schlägt der Internetserver sein
Quartier nebenan in der Burggasse 21 auf. Er wird aber weiterhin im MQ
präsent sein: Public Netbase darf sein Militärzelt im Staatsratshof stehen
lassen. Waldner will einen diesbezüglichen Vertrag aushändigen. Allerdings
jederzeit kündbar. (trenk) Kommentar Seite 32