Zobernig setzt Großen Saal im Essl Museum in Szene
Sessel, Podest, ein Käfig, Skulpturen, eine Bühne, ein knallroter Vorhang, der bereits im MUMOK Verwendung fand: Heimo Zobernig hat den Großen Saal des Klosterneuburger Essl Museums in Szene gesetzt. Eine Personale als Konzertsaal, der während der Ausstellungsdauer von morgen, Freitag, bis zum 13. Juni auch eifrig von verschiedenen Bands bespielt wird.
Als einer der "ganz großen Künstler" des Landes, wie Hausherr Karlheinz Essl den in Wien lebenden gebürtigen Kärntner würdigte, sprenge er mit seiner Arbeit stets den herkömmlichen Rahmen einer Kunstschau. Und das sei auch gut so: "Kunst muss Grenzen sprengen." Zobernig gehe es immer auch um Präsentationsmechanismen, um Raumgestaltung.
Im Ambiente des von Staatspreisträger Architekt Heinz Tesar entworfenen Saals sprach Essl von einem Zusammentreffen der Superlativen. Der Vorhang teilt in dem 800 Quadratmeter großen Raum ein Podest in zwei Teile: auf der einen Seite wie Theaterrequisiten anmutende Stühle, während die andere leerbleibt und fallweise zur Konzertbühne wird. Hier findet Donnerstagabend das Eröffnungskonzert von "La Stampa" statt, einer Berliner Band um Frontman Jörg Heiser, Kunstkritiker, Autor und Mitherausgeber des Kunstmagazins Frieze.
Co-Kurator Günther Oberhollenzer zufolge lotet Zobernig Grenz- und Randbereiche der Kunst aus. Auf den ersten Blick seien die alltäglichen Dinge nicht zwingend als Kunstwerke zu erkennen - die Installation stelle den künstlerischen Kontext her. Zusätzlich sind im Inneren eines vier Meter hohen käfigartigen Stahlquaders Gemälde des Künstlers aus der Sammlung Essl zu sehen.
Mit dem Team des Museums sei es ein Vergnügen gewesen, die Ausstellung aufzubauen, streute Zobernig Rosen. Der Künstler hat für die Schau auch Plakat, Einladungskarte und Cover für den Katalog entworfen.
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