Link: www.musa.at
In einer an einen Holzschnitt von Dürer aus dem Jahr 1515 angelehnten Vor -und gleichzeitig Hinterglasmalerei hat die 1979 in Augsburg geborene Iris Nitzl zur astrologischen Ikonografie einfach eine kleine Maus dazugeschummelt.
Angefangen hat aber eigentlich alles mit Albrecht Dürers berühmtem, in der Albertina verwahrtem Kleinen Rasenstück. Dieses führte Nitzl, die bei Wolfgang Herzig und Johanna Kandl an der Angewandten studierte, zu ihren Boden- und Himmelsbetrachtungen. Bei letzteren Beobachtungen kam sie auch zur raren Technik der Glasmalerei: Das Dokumentieren der Vogelflugbahnen ließ sich durch das transparente Material hindurch einfach besser handlen. Und warum nicht das, was sich im Blau des Himmels verliert und am Boden so kreucht und fleucht, miteinander verknüpfen? So kam also die Maus in den Himmel ...
Vorher musste sie dazu aber mal tot sein. Tote Mäuse gehören, ebenso wie tote Vögel oder nur Teile beider "Lebe"wesen, zu den Fundstücken, die Nitzl in Öl auf Holz festhält - mitunter als direkter Mäuse-Stempel-Abdruck. Die 30-teilige Serie 14. 8. - 12. 9. 2007 lässt schon irgendwie an das Tierkreiszeichen im Laufe eines Monats denken. Wie heißt es so schön: Alles fließt. (kafe / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.1.2008)