Kultur

Ausschwärmen, um junge Kunst zu entdecken

04.09.2007 | SN
Das BA-CA-Kunstforum zeigt rund 80 Exponate österreichischer Kunst aus der fast 10.000 Arbeiten umfassenden Sammlung

ERNST P. STROBL Wien (SN). Ariane Neuberger hat einen Job, um den man sie beneiden könnte: Die Leiterin der BA-CA-Kunstsammlung hat die Möglichkeit, mit einem gut gefüllten Budgetbeutel auf Einkaufstour in Ateliers oder Galerien zu gehen. Stets auf der Suche nach vielversprechendem Nachwuchs, setzt die Kuratorin dort an, wo Kunst noch "günstig" ist, wo ein Künstler mit dem Ankauf auch eine finanzielle Hilfe erhält. Und dennoch liest sich die Namensliste der aktuellen Ausstellung wie ein Who's who der österreichischen Kunstszene. Man griff also früh zu, als Herbert Brandl, Franz West, Erwin Bohatsch, Walter Obholzer oder Hubert Scheibl - um ein paar Beispiele zu nennen - noch wohlfeil waren.

Eine der Entdeckungen gibt der Ausstellung, die bis 7. Oktober im BA-CA-Kunstforum zu sehen ist, auch den verwirrenden Titel: "wann immer vorerst" nennt Michael Kienzer seine Arbeit mit Klebebandbuchstaben und Glasplatte. Der Titel soll Assoziationen erwecken, Kunst zu entdecken und erwerben, ehe sie den breiten teuren Kunstmarkt erobert, wann, immer, vorerst.

Die meisten der rund 80 Exponate aus den Genres Malerei, Skulptur und Fotografie sind bisher nie öffentlich gezeigt worden, sondern haben die Bankmitarbeiter bei ihrer harten Arbeit stimuliert. Es ist anzunehmen, dass diese "Bürokunst" wohl in den Leitungsetagen der österreichischen Bank anzutreffen war, die übrigens ihre zentral- und osteuropäische Kompetenz in die UniCredit-Group einbrachte. Schon die BA-CA-Sammlung, die bei Bankenfusionen aus mehreren Sammlungen gespeist worden ist, umfasst rund 10.000 Arbeiten. Dagegen ergibt der konzerneigene Gesamtbestand beinahe 50.000 Werke, von der Renaissance bis zur Gegenwart. Damit verfügt die mächtige Bank über ein europäisches Sammelnetzwerk, dessen Budget allerdings nicht verraten wird.

Der Rundgang durch die Kunstforumräume lohnt also auch im Hinblick auf den Anblick, bevor die Werke wieder an Bürowänden landen. Wie schnell man zum "Klassiker" wird, wenn man nur konsequent seinen einmal eingeschlagenen Weg geht, zeigen Werke von Maria Lassnig, deren Farbwahl und amorphe Körperlichkeit auf Generationen abfärbte, von Hermann Nitsch sowieso, aber auch von Thomas Stimm (als Maler und Bildhauer "blumig"), Otto Zitko oder Herbert Brandl. Unverkennbar allesamt. Sehenswert ist auch die Abteilung Fotografie, die von Diane Airbus bis Hans Schabus reicht, der wie Erwin Wurm für Humor in der Kunst sorgt. Und einfach unverschämt schön ist ein oszillierendes blaues Ölbild von Hubert Scheibl.

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