Dornbirn (VN-cf) Während der letzten
paar Millionen Jahre sind sie zu uns ins Rheintal gewandert. Bunte
Schattierungen weisen auf die unterschiedlichen Herkunftsgebiete -
von der Silvretta bis zum St. Bernardino. Auf ihnen gehen wir, auf
ihnen stehen wir: die Kieselsteine. Die Künstlerin Eva Moosbrugger
holt mit ihrer neuesten Arbeit das Phänomen Stein in unser
Bewusstsein.
Denn, wenn es darum geht, Distanzen zu überwinden, sind
sie wohl die geduldigsten Meister. Der Weg vom Dornbirner Marktplatz
zur Inatura ist ein Klacks gegen die Strecke, die das Gestein unter
unseren Füßen zurücklegte. Moosbrugger möchte mit ihrer Arbeit eine
ideelle und visuelle Verbindung des Marktplatzes mit der inatura
schaffen. Mit riesenhaften Kieselsteinen - aus Steinbrüchen des
Gletschereinzugsgebiets entnommen - kennzeichnet die Dornbirnerin
die Strecke Marktplatz-inatura. Wobei in jeder Platte die
Meterangabe der noch zu gehenden Strecke bis zur inatura bzw. zum
Marktplatz eingraviert ist.
Bevölkerung beteiligt
In der Jahngasse wird an geeigneter Stelle ein
Findlingsfeld installiert, die alle im Bereich Dornbirns gefunden
wurden oder noch gefunden werden.
Am "Tag des Findlings", der im Frühling 2003 stattfinden soll,
kann die Bevölkerung "ihre" Findlinge und Kiesel bringen. Diese
werden quergeteilt und bodeneben in den Asphalt verlegt.
Eine Informationstafel soll dann das Findlingsfeld skizzieren und
die verschiedenen Steinsorten namentich vermerken; ebenso die
Strecke, die die Steine von ihrem Ursprungsort bis Dornbirn
zurückgelegt haben.Eva Moosbrugger freut sich schon. "Ich mache das
sichtbar, was unter unseren Füßen sowieso wäre - nämlich Kiesel."
Morgen, Freitag, werden ab 9 Uhr die ersten drei Steinelemente vor
der inatura verlegt.
Das Fundament ist bereit für Eva Moosbruggers
Kieselsteine.