Kultur

Wenig neues Geld für Museen

04.09.2007 | SN
Vier Museen bekommen von der ersten Zusatzsubvention seit fast zehn Jahren wieder nichts. Erfolg werde bestraft, kritisiert Klaus Albrecht Schröder von der Albertina.

Wien (SN-hkk). Bundesministerin Claudia Schmied (SPÖ) hat am Montag ihre - nach der Bestellung des künftigen Leitungsteams für die Staatsoper - zweite kulturpolitische Entscheidung gefällt: die Aufteilung der zusätzlichen Subvention für die Bundesmuseen im Jahr 2008. Wie berichtet, wird nächstes Jahr die Subvention (auch "Basisabgeltung" genannt) für die sieben Bundesmuseen und die Nationalbibliothek um sechs Millionen Euro erhöht, nachdem sie seit 1999 eingefroren ist. Nicht einmal die Inflationsrate wurde seither abgegolten, obwohl allein von 1999 bis 2006 die Verbraucherpreise um etwa 16 Prozent zugenommen haben.

Den Großteil dieser sechs Millionen Euro für 2008, nämlich 1,8 Millionen, bekommt das Kunsthistorische Museum (KHM). Je 1,7 Mill. Euro erhalten Österreichische Nationalbibliothek und Belvedere. Fürs Museum für Angewandte Kunst (MAK) ist eine Aufstockung der Jahressubvention um 500.000 Euro geplant. 300.000 Euro werden als "Dispositionsreserve" einbehalten. Diese Aufteilung machte Claudia Schmied am Montag über die Austria Presse Agentur (APA) publik.

Kein zusätzliches Geld ist für Albertina, Technisches Museum, Naturhistorisches Museum und Museum für Moderne Kunst (MUMOK) vorgesehen. Demgemäß entrüstet meldeten sich deren Direktoren zu Wort. Offenbar werde "erfolgreiche, engagierte und seriöse Arbeit nicht honoriert", kritisierte MUMOK-Direktor Edelbert Köb. Seit 2002, dem Beginn seiner Direktion, sei die Besucherzahl von 145.000 auf 206.000 im Vorjahr gestiegen, der Wert des jährlichen Sammlungszuwachses sei allein durch Schenkungen, also ohne Staatsfinanzierung, von 470.000 auf 2,1 Mill. erhöht worden. Mittlerweile seien die Fixkosten des MUMOK wegen der Inflation um rund 700.000 Euro höher als 2002, folglich müsse ab 2008 die gesamte Basisabgeltung für Fixkosten verwendet werden. Ausstellungen, Ankäufe und Marketing müssten 2008 also zur Gänze aus den Eigeneinnahmen finanziert werden, erläuterte Köb.

Klaus Albrecht Schröder, Chef der Albertina, bezeichnete im APA-Gespräch die Entscheidung als "Bestrafung erfolgreich geführter Museen" und "Schock für alle Mitarbeiter". Bisher seien 35% des Betriebs der Albertina vom Staat finanziert worden. Nun werde die im Vergleich zu anderen Museen geringe Quote der Staatsfinanzierung "halt noch weiter sinken".

"Ich gönne den anderen Museen die zusätzlichen Mittel", beteuerte Bernd Lötsch, Chef des Naturhistorischen Museums, der APA. Doch offenbar müsse man in Österreich nur ohne Rücksicht auf Verluste Schulden produzieren, dann werde man belohnt. Das Naturhistorische Museum habe ohne Schulden gewirtschaftet und allein im Juli 7000 Besucher mehr gezählt als im Juli 2006. "Wenn das Budget gedeckelt bleibt, steuern wir dennoch auf einen Crash zu", warnt Bernd Lötsch.

Agnes Husslein, Direktorin des Belvedere, bezeichnete Schmieds Entscheidung als "ersten Schritt in die richtige Richtung". Doch sei die in Aussicht gestellte Erhöhung von 1,7 Mill. Euro geringer als erwartet, sie habe drei Millionen gefordert, denn nur damit sei die Abdeckung von "Basisdefiziten" möglich. "Ich wollte mehr, weil wir mehr brauchen", sagte Husslein der APA.

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