hr-online Informationen aus Hessen
 
Seite drucken drucken

Kassel

documenta-Leiter will das Publikum einbeziehen

Will mit dem Publikum arbeiten: documenta-Chef Roger M. Buergel (Bild: dpa)
Will mit dem Publikum arbeiten: documenta-Chef Roger M. Buergel
Roger M. Buergel, seit einem Jahr Leiter der documenta 12, will neue Wege für die Vorbereitung zur weltgrößten Kunstschau gehen: Bereits im Vorfeld gibt es ein Forum, das die Kunst dem Kasseler Publikum nahebringen soll.
 

Damit will Buergel vermeiden, dass die Kasseler, in deren Stadt alle fünf Jahre die renommierte Kunstschau stattfindet, nur mit Informationen gefüttert werden. Eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Buergels Lebensgefährtin Ruth Noack bereite das Kasseler Publikum auf die oft unverständliche Kunst vor. Dabei solle auch der politische Charakter der Kunst hervorgehoben werden: Probleme wie Arbeitslosigkeit spielten auch in der internationalen Kunst eine Rolle.
 

 Information

Die documenta 12 findet vom 16. Juni bis 23. September 2007 statt.
 

Weltweite Debatte über die Kunst der documenta

An der Vorbereitung der Ausstellung arbeiten bereits 70 Kunstzeitschriften aus aller Welt mit, sagte Buergel. Themen der documenta 12 im Sommer 2007 seien die Moderne, die menschliche Existenz und die Frage der Bildung. Ein Schwerpunkt
sei Kunst aus Osteuropa. Ziel der Zusammenarbeit mit den internationalen Kunstzeitschriften ist es, dass weltweit über die Hauptthemen der documenta diskutiert werde. Buergel will nicht sich aus allen Ecken der Welt die jeweils aktuelle Kunstszene ins Land zu holen und auszustellen. "Tatsächlich sehen 90 Prozent internationaler Großausstellungen so aus, aber das ist langweilig", sagte er.

 

documenta-Zeitschrift geplant

Als Vorausblick auf die Schau sei eine documenta-Zeitschrift mit drei Nummern im Frühjahr und Herbst 2006 sowie im Frühjahr 2007 geplant. Darin sei Kassel als Ausstellungsort ein Schwerpunkt.

 

Die documenta in Kassel gilt als bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst weltweit. Sie bilanziert nicht nur die aktuellen Tendenzen der Gegenwartskunst, sondern ist zugleich ein Ort für neue Ausstellungskonzepte. Das "Museum der 100 Tage" wurde 1955 von dem Maler und Kunstprofessor Arnold Bode (1900-1977) begründet und war zunächst als einmaliges Beiprogramm zur Kasseler Bundesgartenschau 1955 gedacht. Bode wollte die von den Nationalsozialisten als "entartet" geächteten modernen Kunstwerke in einer gemeinsamen Ausstellung präsentieren. Wegen ihres großen Erfolgs wurde die Ausstellung wiederholt und findet seit 1972 alle fünf Jahre statt.

 

Stand: 01.02.2005
 
Seite drucken drucken
 hr-Ihre Gebühren, Ihr Programm 
hr-online enthält Links zu anderen Internetangeboten. Wir übernehmen keine Verantwortung für Inhalte fremder Webseiten.