VN Fr, 22.8.2003

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Fernab von Richtig und Falsch

"Kinder Kunst Kinder" hat auch heuer wieder großen Anklang gefunden

Dornbirn (VN-cf) Seit Anfang der Woche malen, drucken und formen Künstler und Kinder an verschiedenen Orten des Landes. Am Sonntag können die Ergebnisse betrachtet und bestaunt werden - dafür gibt es nämlich allen Grund.

"Schau doch noch einmal genauer hin", sagt Hannes Widmann zu Gil, der sich beim Rundgang durch die inatura für den Hai als Malobjekt entschieden und ihn sogleich im Profil aufs Papier gebracht hat. Gil spaziert also noch einmal zum Hai hinunter, um dem Wesen dieses Fisches noch näher zu kommen. Ein riesiges Gebiss blitzt einem nun von der Totale entgegen - eindeutig, jetzt hat der Hai Charakter, jetzt ist er wirklich zum Fürchten. Lehrer Widmann - oder besser "Coach", denn Zurückhaltung sei oberstes Gebot der Kunstpädagogik - freut sich mit Gil. Der Junge besucht den Kurs zusammen mit seiner Schwester Gina. Sie ist die Älteste der Gruppe und hat sich in den paar Tagen schon zu einer guten Hilfskraft für den Gruppenleiter entwickelt. "So eine Gruppe funktioniert dann gut, wenn die Älteren den Jüngeren helfen", erklärt der Maler.

Er selber hat ein Atelier in Venedig, arbeitet aber auch in Österreich als Kunstpädagoge, ist Mitglied der Künstlervereinigung und manchen vielleicht durch seine in diesem Jahr stattgefundene Ausstellung im Palais Thurn und Taxis bekannt. Mit Kindern zu arbeiten, sei für ihn unglaublich spannend, vor allem, mit jenen, die durch die Schule noch nicht "zu verdorben" sind. Es gehe ja schließlich nicht um "richtig" oder "falsch". "Wenn man nach diesem Schema malt, schauen zum Schluss alle Zeichnungen gleich aus, nur mit dem Unterschied, dass die eine besser und die andere schlechter bewertet wird." Nicht so bei "Kinder Kunst Kinder" - hier stellt der Name an sich schon klar, dass die Kinder und ihre Ideen ernst genommen werden.

Für Organisation und Konzeption ist die Kunsthistorikerin Marion Kotula-Studer verantwortlich. "Das Erproben aller Sinne, die Freude am Tun, das Erlernen handwerklicher Fertigkeiten und kunstbezogenem Wissen stehen bei uns an erster Stelle", so Kotula-Studer.

Öffentliches Abschlussfest: Sonntag, 24. August, 10 bis 12 Uhr, im Blumeneggsaal in Bregenz.

Gina hat sich für den Luchs entschieden. Er wird gerade mit der Nadel auf die Kupferplatte aufgetragen. (Fotos: Fußenegger)

Abzeichnen ist nicht notwendig, da ist alles im Kopf.

Die Natur ist für mich und für die Kinder eine Inspriationsquelle sondergleichen.

HANNES WIDMANN MALER




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