Neue Bildtafeln an der Bregenzer Bahnhofstraße tragen eine persönliche Botschaft

Bregenz (VN-cd) Kunst auch in den öffentlichen Raum zu bringen, ist seit der Eröffnung ein Anliegen des Kunsthauses Bregenz. Kurator Rudolf Sagmeister hat an den Bildtafeln in der Bahnhofstraße bislang Arbeiten von über 15 Künstlern - darunter auch einige aus Vorarlberg - umsetzen lassen. Doug Aitken, der Amerikaner, der ab Samstag das Kunsthaus "bespielt", hat den kommunikativen Aspekt einer solchen Initiative intelligent und gefühlvoll zu nutzen gewusst.

Nun fällt er also auf einer Bild- und Textserie seinem Publikum entgegen, kam in "deine Stadt", haut sich hin, "kann nicht mehr schlafen", verweist auf den emotionalen Gehalt und den persönlichen Einsatz, der mit jeder künstlerischen Arbeit verbunden ist, und führt die Passanten außerdem direkt ins Kunsthaus. Dort sind ab Samstag Videoinstallationen zu sehen, die die Spannung zwischen Mensch und Natur, Emotionalität und Distanz thematisieren.

Doug Aitken (geb. 1968) stammt aus Kalifornien und zählt inzwischen zu den herausragendsten Vertretern der zeitgenössischen Kunstszene. Großes Aufsehen erregte er mit seiner Video-Installation "Electric Earth" 1999 bei der Biennale in Venedig.

Auf Vorarlberg-Tour

Man würde es nicht gleich annehmen, aber von der Kleinstadt Bregenz war der vielgereiste Künstler sehr angetan. Den Gegensätzen im Verhalten oder in der Lebensweise der Menschen nachspürend, begab er sich auf eine Vorarlberg-Tour. Logisch, dass ihn die schneebedeckten Berge faszinierten, klar angesichts seiner Arbeiten, dass er auch nach der Kehrseite fragte und bei der grausigen, offenen Müllhalde zwischen Schwarzenberg und Au fündig wurde. Was ihn noch interessierte? Straßentunnel. Ein besonderes Objekt seiner fotografischen Begierde wurde der Faschinatunnel. Vorarlbergs Landschaften, Bauten und Müllplätze könnten also in den nächsten Videoarbeiten von Doug Aitken aufscheinen.

Doug Aitken an und mit den neuen Bildtafeln: "This guy is falling for you".