Die erste Einzelausstellung des erfolgreichen
Videokünstlers Anri Sala in Wien.
Anri Sala gilt als eines der Wunderkinder
des aktuellen Kunstbetriebs – kaum eine internationale Ausstellung,
in der der 28-jährige, in Albanien geborene Künstler in den letzten
Jahren mit seinen prägnanten Videofilmen nicht vertreten gewesen
wäre. Nun kann man in der Kunsthalle Wien erstmals in einer
Einzelausstellung nachprüfen, worauf sich Salas Ruf tatsächlich
begründet.
In Videos (sowie neuerdings auch Fotografien) von
dokumentarischem Charakter, die oft ganz beiläufig anheben, schafft
Sala verdichtete, manchmal auch beklemmende Atmosphären, die mit der
Zeit ins Bedeutungsvolle oder Surreale kippen. So entstehen
Statements, die über das Persönliche hinaus größere
gesellschaftliche Zusammenhänge ins Visier nehmen: wie in der
berühmt gewordenen Arbeit „Intervista“, in der Sala seine Mutter mit
ihrer eigenen politischen Vergangenheit konfrontiert; oder in
„Arena“, das einen aufgelassenen Zoo in Tirana zeigt, an dem die
Spuren der jüngsten historischen Veränderungen abzulesen sind und
der lediglich noch von streunenden Hunden besucht wird. Große
Geschichte(n), auf Nebenschauplätzen erfahrbar gemacht.
Bis 15.6., Kunsthalle Wien,
Museumsplatz 1, 1070 Wien