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Viel Arte Povera im Linzer Lentos

17. Februar 2011, 15:03
  • Artikelbild: Saloppe deutsche Wiedervereinigung anno 1978: Ausschnitt aus "Mappa"  des italienischen Künstlers Alighiero Boetti (s.u.) - Foto: APA/KUNSTMUSEUM LICHTENSTEIN,VAD

    Saloppe deutsche Wiedervereinigung anno 1978: Ausschnitt aus "Mappa"  des italienischen Künstlers Alighiero Boetti (s.u.)

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Rückblick auf italienische Künstlerbewegung unter dem Titel "Che fare?" mit selten zu sehenen Exponaten aus Liechtenstein

Linz - "Che fare?" (Was tun?) fragt bis 29. Mai eine Ausstellung über die Arte Povera im Linzer Museum Lentos. Die italienische Künstlerbewegung sei "von größter Wichtigkeit, um die Kunst von heute zu verstehen", betonte Direktorin Stella Rollig. Am Donnerstag lud sie gemeinsam mit den Kuratorinnen Christiane Meyer-Stoll und Valentina Pero zur Presseführung vor der abendlichen Eröffnung.

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Die Schau, die eine Produktion des Kunstmuseums Liechtenstein ist, konzentriert sich auf "die historischen Jahre" der Arte Povera 1967 bis 1972. Viele der ausgestellten Arbeiten seien seit 40 Jahren immer wieder in der Literatur besprochen, aber nie irgendwo gezeigt worden, ist Meyer-Stoll stolz auf die Auswahl, die über 100 Exponate umfasst.

Die Arte Povera ist eine Strömung, die in Italien in Zeiten gesellschaftlichen Wandels entstand. Die inhomogene Bewegung wollte den Abstand zwischen Werk und Betrachter verringern und das Unmittelbare, Authentische betonen. Profane Materialien wurden plötzlich kunstwürdig. Deutlich wird das beispielsweise an einer Borstenraupe aus grünen Bürsten ("Bacchi da setola") von Pino Pascali oder oder einer Mauer aus Lumpen ("Muro di stracci") von Michelangelo Pistoletto.

Aber nicht immer seien "arme" Werkstoffe verwendet worden, erklärte die Kuratorin an Beispiel von Luciano Fabros "Piede", einer Skulptur aus Murano-Glas und Seide. Die Frage "Che fare?", die der Ausstellung den Titel gibt, geht auf Lenin zurück, der nach den praktischen Schritten fragte, die auf dem Weg zu einer sozialistischen Gesellschaft geschehen müssen. Der Künstler Mario Merz schrieb die Worte 1969 in Rom an die Wand einer Galerie. Unterhalb des Fragezeichens befand sich ein aufgedrehter Wasserhahn. Wasser strömte in eine Tonne, flutete über, ergoss sich über den Boden und versickerte in den Abflüssen. (APA)

 

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