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Von Nazis geraubt: Matisse-Bild in Paris zurückgegeben

28.11.2008 | 12:01 |  (DiePresse.com)

"Le mur rose" wurde in Paris den Erben des früheren jüdischen Besitzers zurückgegeben. Diese spenden es einer Hilfsorganisation. Der Marktwert wird auf eine sechsstellige Summe geschätzt.

Ein während der Nazi-Zeit gestohlenes Gemälde von Henri Matisse ist in Paris an die Erben des früheren jüdischen Eigentümers zurückgegeben worden. Die französische Kulturministerin Christine Albanel überreichte das Werk "Le mur rose" am Donnerstag an den Vertreter einer israelischen Hilfsorganisation. Diese hatte das Werk von den Erben des ursprünglichen Eigentümers Harry Fuld überlassen bekommen.

Der deutsche Jude Fuld hatte1899 die Telefonfirma H. Fuld & Co. Telefon und Telegraphenwerke AG in Frankfurt am Main gegründet hatte. Der Unternehmer starb 1932 auf einer Geschäftsreise. Seine Kunstsammlung ging an seinen Sohn Harry Fuld über. Er flüchtete 1937 aus Deutschland. Seine Kunstsammlung wurde von den Nazis beschlagnahmt.

1948 wurde es bei Tübingen in einem von einem SS-Offizier angelegten Versteck. Der SS-Offizier war für die Lieferung des Gases Zyklon B in die Konzentrationslager verantwortlich war. Es kam daraufhin nach Frankreich. Dort wurde es mehrfach im Pariser Museum Centre Pompidou gezeigt. Die Hilfsorganisation Magen David Adom will das Bild versteigern lassen. Der Marktwert wird auf eine Summe im sechsstelligen Bereich geschätzt. Die Hilfsorganisation kümmert sich in Israel unter anderem um Krankentransporte und Blutspendedienste.

 


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