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21.07.2006 - Kultur&Medien / Ausstellung
Baroness bekehrte zur Moderne
Vom Kupfer-Industriellen zum Kunstsammler: S. Guggenheim.

Solomon R. Guggenheim (1861 bis 1949) wurde als Kupfer-Industrieller zum Millionär, sammelte - wie es für den New Yorker Geldadel üblich war - Gemälde alter Meister. Bis er der deutschen Malerin Baroness Hilla Rebay begegnete: Sie brachte Guggenheim die europäischen Künstler der abstrakten Stilrichtung nahe - vor allem Wassiliy Kandinsky und Marc Chagall. Die Arbeiten von Kandinsky wurden zum zentralen Grundstein für das spätere Solomon R. Guggenheim Museum. Der Mäzen erwarb aber auch andere wichtige Werke der europäischen Avantgarde: etwa Gemälde von Mondrian, Picasso, Robert Delauny.

1937 wurde die Guggenheim-Stiftung gegründet: Deren Aufgabe sollte es sein, Kunst- und Kulturobjekte des 20. Jahrhunderts zu sammeln, zu erhalten und zu präsentieren. Ursprünglich waren die Sammlungsobjekte in einer Ausstellungshalle für alte Autos in New York ausgestellt, 1943 wurde die Idee zum Bau eines Museums geboren. Eröffnet wurde das erste Guggenheim-Museum, das von Frank Lloyd Wright geplant worden war, 1959 in New York.

Die Guggenheim-Sammlung wurde durch Schenkungen und Zukäufe anderer Sammlungen ständig erweitert, neue Museen wurden eröffnet: 1979 die Peggy Guggenheim Collection (von Solomons exzentrischer Nichte) in Venedig, 1992 eine Dependance des Stammhauses in Soho, New York, 1997 das Guggenheim Museum in Bilbao (Frank Gehry) und in Berlin, 2000 die Guggenheim Hermitage in Las Vegas (Rem Koolhaas).

Planungen für weitere Dependancen in Rio de Janeiro sowie in Taiwan wurden vor Baubeginn ad acta gelegt, fix dürfte hingegen der Guggenheim-Ableger in Abu Dhabi sein: In fünf Jahren soll das Museum eröffnet werden, Architekt ist Frank Gehry. dt

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