Der Zeitpunkt, nämlich kurz vor der Übernahme des EU-Vorsitzes durch Österreich, sei jedenfalls nicht "wirklich günstig" gewesen. Und es sei "doppelt störend und irritierend", dass eine begleitende Diskussion über die Aussagen der Künstler "völlig gefehlt" hätte. Schließlich hätte man damit rechnen können, dass die Sujets als Provokation ankommen, dass sie Emotionen, von Brüskierung bis Empörung, auslösen könnten. "Es ist ein Flurschaden in mannigfaltiger Richtung", urteilte Petrovic.
"Mangelndes Rückgrat"
Nun die umstrittenen Sujets "wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen", beweise mangelndes Rückgrat - insbesondere von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und Kunststaatssekretär Franz Morak , der offensichtlich über die Inhalte der Sujets "völlig überrascht" gewesen sei. Nun zu sagen: "Mein Name ist Hase, ich weiß jetzt nichts mehr", hielt Petrovic für unangebracht, die sich inhaltlich nicht über die gewählten Sujets äußern wollte.
Grundsätzlich findet es Petrovic legitim, öffentliche Gelder für Imagekampagnen zu verwenden. Gerade beim Thema EU, wo es um wichtige Punkte wie die Aufnahme neuer Mitglieder oder um die Beitragszahlungen gehe, müssten Haltungen, Stimmungen in der Bevölkerung aufgegriffen werden und sei eine Debatte zu führen: "Es ist keine Schande, öffentliche Meinungen anzusprechen, vielleicht auch zu verändern", betonte Petrovic.
Deshalb sei nun die in Österreich typische "Geheimniskrämerei", so Petrovic, über die Finanzierung der EU-Plakate unangebracht. Die Grüne Politikerin forderte deshalb eine "lückenlose Aufklärung" darüber. (APA)