OÖN
Zitat |
„ Viele
Köche verderben noch lange nicht den Brei!
“
| |
|
Geschmackvolle Vielfalt |
Studierende aller Studienrichtungen
reichten freiwillig ihre Projekte ein, externe Kuratoren von
Linzer Kulturinstitutionen wählten aus: Zum mittlerweile
fünften Mal zeigt die Kunstuniversität Linz studentische
Arbeiten in einem "best off".
Die "Kunst als Würze
des Lebens": Elf für die Kochkunst wichtigen Gewürze des "best
off"-Sujets sollen deutlich das Thema Kunst und ihre
geschmackliche Vielfalt verdeutlichen. Dabei hat sich bei der
Schreibweise des Titels kein Fehler eingeschlichen. Wen
bereits verschüttet geglaubte Englischkenntnisse an ein "f" zu
viel gemahnen, sei bestätigt: Bei der "best off" geht es ums
kreative und innovative Experimentieren, um ein "Arbeiten
abseits des Mainstreams", sagt Kunstuni Rektor Reinhard
Kannonier. Und natürlich weise das "off" außerdem auf die
Präsentation der Projekte an anderen Orten als der Kunstuni
hin.
Ab 7. Oktober werden die Arbeiten im Rahmen der
Ausstellungsinitiative an der Kunstuni und an weiteren zehn
Ausstellungsorten präsentiert. Externe Kuratoren der zehn
Partnerinstitutionen selektierten aus den eingereichten
Arbeiten aller Studienrichtungen. Die anschließend ebendort
gezeigt werden.
"Damit soll die 'best off' zur
Schnittstelle zwischen der Bildungsinstitution Kunstuni und
wichtigen Kulturpartnern in und außerhalb der Stadt Linz
werden", sagt Gerhard Hickisch, Kunstuni-Professor für
Bildnerische Gestaltung und Verantwortlicher der Ausstellung.
"Dabei stellen sich Fragen wie: Ist Kunsterfahrung reine
Geschmackssache? Hat Kunst eine Geschmacksvorgabe zu
erfüllen?", so Hickisch weiter.
Ob es so etwas wie
eine "heilsame Unverträglichkeit von scharf gewürzten
Kunstangeboten" gibt, die noch etwas "ausrichten können,
sobald sie angerichtet sind" - oder obKunst den
Sinnesgenuss abrunden und tradierte Erwartungshaltungen
zufrieden stellen solle, sind Grundsatzfragen, die über die
studentischen Projekte zu erforschen sind. Hickisch: "Soll
Kunst die Gaumenfreude gesättigter Gourmets optimieren oder
soll sie nicht doch die Suppe des unreflektierten
Konsumationsdenkens versalzen?"
Unterschiedlichste
"Gerichte"
Was die mittlerweile fünfte "best
off"-Präsentation der besten Arbeiten von Studierenden der
Kunstuni zeigen wird, sei die geschmackvolle Vielfalt eines
"breiten Menüs". Es soll, so Hickisch, beweisen, dass viele
Köche noch lange nicht den Brei verderben müssen, sondern aus
den selben Stoffen die unterschiedlichsten Gerichte kreieren
können.
Neben bewährten "best off"-Partnerinstitutionen
wie dem O.K Centrum für Gegenwartskunst und der Landesgalerie
wird heuer erstmals das Lentos ausgewählte Arbeiten der
Studierenden zeigen. Zusätzlich gibt es wieder einen eigens
gestalteten Katalog zur Ausstellung.
207
Einreichungen
Bei der Ausstellung haben sich heuer
laut Hickisch zusehends mehr Studienrichtungen beteiligt.
Erstaunliche 207 Einzel-Einreichungen zählte er für die "best
off 05".
Vorgaben stellte die Jury nur vereinzelt: Das
Lentos wünschte sich fotografische und skulpturale Arbeiten,
der KunstRaum Goethestraße stimmte die Anforderungen auf das
Jahresthema ab. "Ansonsten haben alle aus dem Vollen gegriffen
und nichts vorgegeben", so Hickisch. Auch gebe es deutlich
mehr Einreichungen, die außerhalb der Seminararbeiten liegen
und speziell auf "best off" zugeschnitten sind. Hickisch: "Ich
würde mir wünschen, dass dieser Prozentsatz größer
wird."
Gerhard
hickisch
Kunst-Uni-Professor
best off
2005
Ursula Hübner, Künstlerin und Uni-Professorin für
Malerei und Grafik, initiierte 2001 als damalige Vizerektorin
die erste "best off"-Ausstellung. Idee war, die zahlreichen
Semester- und Diplomarbeiten der Kunst-Studenten nicht im
Kasten verstauben zu lassen, sondern sie einer breiteren
Öffentlichkeit zu präsentieren. Unterstützt wird die Kunst-Uni
dabei von zehn Linzer Kulturinstitutionen.
vom 06.10.2005 |
|
|